US-Bank Wells Fargo von Cyberangriff getroffen

Nach J.P. Morgan Chase und Bank of America ist auch die US-Bank Wells Fargo Opfer von Angriffen geworden, die ihre Website zeitweise unerreichbar machten. Zu den Attacken bekannte sich eine bislang unbekannte Gruppe, die das umstrittene Mohammed-Video auf YouTube als Grund dafür anführte. Sie kündigte an, die Angriffe fortzusetzen und jeweils einen Tag lang weitere Banken ins Visier zu nehmen.

Bei Sitedown.com, das die Ausfälle von Websites verfolgt, gingen am Dienstag 220 Beschwerden über die Nichterreichbarkeit von Wells Fargo ein – und damit ungewöhnlich viele, da die Website der viertgrößten US-Bank bislang selten durch Probleme auf sich aufmerksam machte. Die Bank of America betrafen zuvor 330 Meldungen, J.P Morgan Chase sogar fast 1000 Meldungen.

„Die Bandbreite ist wirklich groß, mit der die Websites geflutet werden“, erklärte gegenüber dem Wall Street Journal Dmitri Alperovitch, Chef der der Sicherheitsfirma CrowdStrike, die die Angriffe untersucht. „Sie ist viel größer als bei anderen Angriffen und in gewisser Hinsicht beispiellos.“

Verantwortung für die „Operation Ababil“ übernahm eine Gruppe namens „Izz ad-Din Al Qassam Cyber Fighters“. Bei Pastebin erklärte sie ihre angeblichen Angriffe auf US-Banken als Vergeltung für die Veröffentlichung eines YouTube-Videos, das den Propheten Mohammed lächerlich zu machen versuchte und auch den Vorwand zu gewalttätigen Ausschreitungen in arabischen Ländern lieferte.

„In den früheren Ankündigungen haben wir erklärt, dass wir nicht hinnehmen werden, wenn das erhabene Wesen des Propheten von Barmherzigkeit und Güte beleidigt wird“, heißt es in dem Bekenntnisschreiben. „Aufgrund dieser Beleidigung haben wir eine Reihe von Cyberangriffen gegen Kredit- und Finanzzentren des beleidigenden Landes geplant und durchgeführt.“

Ob die Gruppe tatsächlich hinter den Attacken steht, wird sich voraussichtlich schon bald erweisen. Für die folgenden Tage hat sie ähnliche Angriffe auf weitere Banken angekündigt, die jeweils acht Stunden andauern sollen. Die Angriffe sollen wiederholt werden „bis zur Entfernung dieses frevelhaften Films“.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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