Microsoft reicht Browserauswahl für Windows 8 per Update nach

Microsoft hat die von Windows 7 bekannte Browserauswahl per Update (KB976002) nun auch Nutzern der RTM-Version und der Release Preview von Windows 8 bereitgestellt. Nach der Installation wird beim nächsten Start die Kachel für den Internet Explorer durch eine Schaltfläche für die Browserauswahlbox ersetzt.

Klickt der Nutzer diese an, öffnet sich ein Fenster, in dem er sich für einen Browser entscheiden kann. Zur Auswahl stehen Googles Chrome, Mozillas Firefox, Opera, Maxthon und Microsofts eigener Internet Explorer 10. Apple hat seinen Browser Safari noch nicht für Windows 8 freigegeben.

In der finalen Version von Windows 8 für Endverbraucher wird die Browserauswahl wahrscheinlich standardmäßig enthalten sein. Sie erscheint am 26. Oktober.

2009 hatte sich Microsoft auf Drängen der Europäischen Union bereit erklärt, Windows-Anwendern verschiedene Browser zur Wahl zu stellen. Mit dieser Maßnahme wollte die EU verhindern, dass Microsoft über die Vormachtstellung bei Betriebssystemen die Verbreitung von Alternativen zu seinem eigenen Browser Internet Explorer einschränkt. Ein Jahr später integrierte der Softwarekonzern für Anwender innerhalb der EU ein Auswahlfenster in sein Betriebssystem, über das sie einen alternativen Browser herunterladen und installieren konnten. Zuvor hatte Microsoft standardmäßig den eigenen Browser auf jedem neuen Windows-System installiert. Darin sahen Konkurrenten einen Verstoß gegen den fairen Wettbewerb.

Mitte Juli beschwerten sich Microsoft-Wettbewerber bei der EU, dass der Softwarekonzern die Auswahlmöglichkeit verschiedener Browser nicht mehr bereitstellt. Die Wettbewerbskommission leitete daraufhin ein formelles Kartellverfahren gegen Microsoft ein und drohte mit einer Strafe, falls sich die Vorwürfe bewahrheiten sollten.

Kritik an Microsoft gibt es nicht nur in der EU. Auch der Rechtsausschuss des US-Senats will sich laut US-Medienberichten mit der Browser-Frage in Windows auseinandersetzen. Die Mozilla Foundation sowie Google hatten sich im Juni beschwert, dass Microsoft versuche, in der ARM-Version von Windows 8 konkurrierende Browser auszuschließen. Mozilla berief sich dabei auf eine Ankündigung Microsofts, dass auf Windows RT aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen keine Browser von Drittherstellern zugelassen werden. Das erinnere an den sogenannten „Browserkrieg“ der Neunzigerjahre, sagte Mozilla-Sprecher Asa Dotzler. Auch hier könnte Microsoft eine Kartelluntersuchung drohen.

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ZDNet.de Redaktion

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