Nokia verkauft auch sein restliches Qt-Geschäft an Digia

Das finnische Softwareunternehmen Digia hat sich mit Nokia darauf geeinigt, auch die restlichen Qt-Aktivitäten zu übernehmen. Im März 2011 hatte Nokia schon die Verwertungsrechte an dem C++-Framework und seine Qt-Serviceverträge an Digia abgetreten. Damit ist Digia nun für das gesamte Qt-Geschäft verantwortlich, inklusive Produktentwicklung, kommerzielle und Open-Source-Lizenzierung sowie Service-Geschäft.

Den Kaufpreis teilten die Unternehmen nicht mit. Im Rahmen der Transaktion will Digia maximal 125 Qt-Mitarbeiter von Nokia übernehmen. Die meisten davon seien in Oslo und Berlin beschäftigt.

Digia zufolge hat sich sein Geschäft seit der Übernahme der kommerziellen Qt-Aktivitäten von Nokia im vergangenen Jahr erfolgreich weiterentwickelt und sei deutlich gewachsen. Die jetzige Akquisition werde sich positiv auf den Jahresumsatz 2012 auswirken. Auch für die kommenden Jahre erwartet es ein weiteres Wachstum des Qt-Geschäfts.

Nach Abschluss der Übernahme will Digia Qt schnellstmöglich auf Android, iOS und Windows 8 bringen. Es ruft Mitglieder des Qt-Ökosystems auf, weiterhin an der Verbesserung des Frameworks mitzuwirken und einen erfolgreichen Release der kommenden Version 5 zu ermöglichen. Gleichzeitig verspricht es, das Projekt fortzuführen, um die Verfügbarkeit unter Open-Source- und kommerziellen Lizenzen sicherzustellen.

Digia gehört seit acht Jahren zu Nokias Qt-Partnern. Es liefert unter anderem ERP- und Business-Intelligence-Lösungen sowie Beratung.

Nokia hatte Qt 2008 zusammen mit Trolltech übernommen. Noch Ende Oktober 2010 betonte der finnische Handyhersteller, in Zukunft bei der Anwendungsentwicklung ausschließlich auf Qt zu setzen. So sollten mobile Anwendungen sowohl zu Symbian als auch zu MeeGo kompatibel sein. Mitte Februar 2011 gab Nokia dann seine Partnerschaft mit Microsoft bekannt, von der es sich eine Rückkehr zu alter Stärke erhofft.

ZDNet.de Redaktion

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