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Microsoft stellt möglichen Hotmail-Nachfolger Outlook.com vor

Microsoft hat mit Outlook.com einen kostenlosen E-Mail-Dienst vorgestellt, der Funktionen von Hotmail und Exchange vereint. Er richtet sich im Gegensatz zur gleichnamigen Office-Anwendung in erster Linie an Verbraucher statt an professionelle Anwender. Eine Vorschauversion steht ab sofort zum Testen zur Verfügung.

Outlook.com ist mit Windows und Office integriert und kann auf Kontakte des Nutzers bei Twitter, Facebook, Gmail und LinkedIn zugreifen. Das Design orientiert sich an der Metro-Oberfläche von Windows 8. Auf große Suchboxen und störende Displaywerbung verzichtet Microsoft, wie Chris Jones, Corporate Vice President für Windows Live, in einem Blogeintrag festhält.

Der neue E-Mail-Dienst bietet zum Start zahlreiche Funktionen, die Microsoft nach und nach per Updates in Hotmail eingeführt hat. Dazu zählt die Möglichkeit, angehängte Fotos in einem Vorschaufenster zu öffnen, unerwünschte Nachrichten in großer Menge auf simple Weise zu löschen, Junk-Mails einfach zu markieren und Microsofts Office Web Apps (die Webversionen von Word, Excel, PowerPoint und OneNote) direkt aus dem E-Mail-Programm heraus zu öffnen.

Neukunden erhalten 7 GByte freien Cloudspeicher bei SkyDrive. Wie bei Hotmail sollen Nutzer nach dem Willen Microsofts Dateien nicht als Anhänge verschicken, sondern sie in die Cloud hochladen und anschließend nur einen Link zu den Inhalten versenden. Über diesen kann der Empfänger dann auf die Dateien zugreifen und sie auf Wunsch herunterladen.

Später will Microsoft auch seinen VoIP-Service Skype in Outlook.com integrieren, so dass Nutzer auch Videoanrufe führen können. Erst Anfang der Woche hatte Google damit begonnen, die von Google+ bekannte Videochat-Funktion „Hangouts“ in seinen E-Mail-Dienst Gmail einzuführen. Sie soll eine bessere Bildqualität und eine stabilere Verbindung bieten als die bisherige Peer-to-Peer-basierte Lösung.

Die Oberfläche von Outlook.com greift das Metro-Design von Windows 8 auf (Bild: Microsoft).

Auf Windows-Systemen, inklusive PCs und Tablets mit Windows 8 oder Windows RT, lässt sich Outlook.com als Standard-Mail-Client auswählen. Da der Dienst Exchange ActiveSync unterstützt, können aber auch Besitzer von Smartphones – nicht zwingend Windows Phones – und anderer Mobilgeräte Outlook.com nutzen.

Die Preview von Outlook.com steht allen Interessenten offen. Besitzer einer @hotmail.com- oder @live.com-Adresse haben die Möglichkeit, zu @outlook.com zu wechseln, indem sie im Optionsmenü den Punkt „Upgrade to Outlook.com“ auswählen. Alle anderen können unter www.outlook.com ein neues E-Mail-Konto anlegen. Windows-Phone-Nutzer warnt Microsoft davor, ihre bestehenden Hotmail- und Windows-Live-Adressen in eine Outlook.com-Adresse umzubenennen, da alle Einstellungen für Xbox Live, Skydrive, Marketplace und andere Dienste mit den alten Adressen verknüpft seien.

Hotmail-Anwender müssen nicht zwingend auf Outlook.com umsteigen. Langfristig will Microsoft sie aber von den Vorteilen eines Wechsels überzeugen. Ob oder wann das Unternehmen Hotmail.com abschalten wird, ist noch unklar. Gleiches gilt für den Termin, an dem Outlook.com die Testphase verlassen wird.

Schon am ersten Tag haben sich über eine Million Nutzer für Outlook.com angemeldet, wie das Outlook-Team via Twitter mitteilt. Das bedeutet wahrscheinlich, dass eine Million neue Namen registriert wurden, wobei einzelne Nutzer sich theoretisch unter mehreren Namen anmelden können.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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