Apple erhält „5D“-Patent für Virtual Reality

Das US Patent and Trademark Office hat Apple ein sehr allgemein gehaltenes Patent Nummer 8.228.305 B2 zugesprochen, das eine virtuelle Realität mit fünf Dimensionen (5D) beschreibt. Zum Einsatz kommen laut Antrag Kameras, Sensoren, Touchscreens und spezielle Handschuhe. Der Titel lautet „Methode, um menschliche Eingaben an einen Computer zu übermitteln“. Patently Apple hat es entdeckt.

Primär geht es Apple laut Einleitung um eine Möglichkeit, Berührungen einer Oberfläche durch deren Verformung zu erkennen – also optisch, durch Kameras. Apple hat sich dafür das Warenzeichen D-Sight schützen lassen. Ein Vorteil wäre es, dass sich der Bildschirm dann aus beliebigen Materialien fertigen lassen würde. Die Beschreibung erwähnt etwa Kevlar: Der Nutzer könnte mit Feuerwaffen auf den Bildschirm schießen, der den Ort des Aufpralls und die Intensität ermitteln würde.

Als Anwendung sind Spiele denkbar, Videokonferenzen, aber auch Geschäftsvorgänge. Die Beschreibung erwähnt die Möglichkeit der Nutzeridentifizierung, etwa in einem Fahrzeug. Das Konzept erinnert in einigen Aspekten an Microsofts Kinect und die Bewegungssteuerung der Konsole Wii, geht aber weit darüber hinaus.

Apples Patent auf Virtuelle Realität kombiniert einen Touchscreen mit Deformationserkennung mit einem Sensor-Handschuh (Bild: via USPTO).

Der Touchscreen und der mit Sensoren versehene Handschuh sollen sich ergänzen. Dreht der Anwender einen virtuellen Knopf, fühlt sich das für ihn an, als sei der Knopf tatsächlich vorhanden. Apple führt aus, dass eine solche Technik auch Tastaturen überflüssig machen könnte.

Der 40-seitige Antrag steckt voller exotischer Beispiele. So wird ein mögliches Fußballspiel erwähnt, bei dem der Anwender den Ball auf den Bildschirm schießt (Spalte 20 des vollständigen Dokuments). Dort würde er einen berühmten Torwart sehen, wie er seinen Ball hält – oder auch nicht. Bizarr ist auch die von Apple in Spalte 30 geschilderte Möglichkeit eines virtuellen Streichelzoos für Kinder.

Apples 5D-Patent

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago