Greenpeace legt weitere Dokumente zu Apples Stromverbrauch vor

Im Streit mit Apple über die Stromversorgung von dessen Rechenzentren hat Greenpeace nachgelegt. Es veröffentlicht Dokumente, die auf einen stärkeren Energieverbrauch einer neuen Anlage in North Carolina hinweisen als bisher bekannt. Apple bewerbe sich darin um eine Genehmigung für dieselgetriebene Genaratoren für den Notfall, schreiben die Umweltschützer, und habe die Zulassung in der Folge auch erhalten.

Es geht Greenpeace weniger um die Dieselgeneratoren an sich als vielmehr um den geplanten Verbrauch der gesamten Anlage – ein Punkt, in dem Apple seiner Studie „Clean Our Cloud“ vor zwei Wochen widersprochen hatte. Die in dem Schriftverkehr beantragten Dieselgeneratoren seien für maximal 54 Megawatt ausgelegt. Dies enthält Redundanzen, aber die angenommene tatsächliche Leistungsaufnahme beträgt in den Dokumenten immer noch 40,8 Megawatt – deutlich mehr als die 20 Megawatt, mit denen sich Apple zuletzt brüstete. Ursprünglich war Greenpeace in seiner Berechnung von 100 Megawatt ausgegangen.


Apples neues Rechenzentrum in Maiden, North Carolina, soll nach der Fertigstellung 60 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen (Bild: Apple).

Ein eindeutiger Beweis liegt damit aber nicht vor, wie Greenpeace selbst zugesteht: Die Dokumente stammen von 2009 beziehungsweise 2010. Die Anlage ist aber noch im Bau – Apple könnte seither umgeplant haben. Apples Kommentar besteht denn auch darin, seine bisherige Aussage zu wiederholen: „Unser Rechenzentrum in North Carolina wird voll ausgebaut um 20 Megawatt aufnehmen, und wir liegen im Plan, um 60 Prozent davon mit erneuerbaren Energien abzudecken.“ Im Plan sind Solarzellen und eine Biogasanlage.

Apple glaubt nach eigenen Aussagen, dass die Anlage in Maiden, North Carolina, das ökologischste Rechenzentrum aller Zeit sein wird. Im kommenden Jahr werde man in Oregon eine Anlage in Betrieb nehmen können, die komplett mit Ökostrom laufe.

Greenpeace hat parallel eine weitere Protestaktion gestartet. Vier seiner Aktivisten versuchten zusammen mit lokalen Initiativen, in North Carolina einen Kohletransportzug zu stoppen. Auf einem der Züge, deren Ladung für Apples Stromversorger Duke Energy bestimmt ist, befestigten sie ein Apple-Logo.

[mit Material von Martin LaMonica, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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