Google plant radikalen Umbau seiner Suchmaschine

Google will seine Suchmaschine grundlegend überarbeiten. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, soll so der technische Vorsprung vor der Konkurrenz gehalten werden. Google-Manager Amit Singhal sagte dem WSJ, die Google-Suche werde künftig mehr so sein, „wie Menschen die Welt begreifen.“

Die Änderungen sollen dem Bericht zufolge im Lauf der kommenden Monate eingeführt werden. Die vollständige Überarbeitung hin zur „nächsten Generation der Suche“, werde aber wahrscheinlich Jahre in Anspruch nehmen. Ein Google-Sprecher sagte auf Nachfrage von News.com, es gebe keinen festgelegten Zeitplan. Die Unternehmensphilosophie sei aber, Dinge erst zu starten, wenn sie fertig seien.

Google plant allerdings nicht, die auf Schlüsselwörtern basierende Suche abzulösen, sondern will vielmehr die Relevanz der Ergebnisse erhöhen. Das soll laut WSJ mittels einer „semantischen Suche“ erreicht werden. Als Beispiel nennt die Zeitung eine Suche nach „Lake Tahoe“, die nicht nur eine Karte und Links zum Tourismusbüro des Sees liefern soll. Nach der Überarbeitung werde ein Nutzer auch wichtige Zusatzdaten über den See wie seine Lage, Höhe und durchschnittliche Temperatur oder auch seinen Gehalt an Salzen und Mineralien erhalten.

Google entwickle im Grunde genommen eine Infrastruktur-Schicht beziehungsweise arbeite an einer grafischen Darstellung von Informationen, die vielen Aspekten von Google zugrunde lägen, ergänzte der Sprecher. Die Idee dahinter sei, die Möglichkeiten der Suche zu erweitern.

Das WSJ vermutet, dass die Überarbeitung auch die Funktionsweise der Suchmaschine ändert und Einfluss auf Suchmaschinenoptimierung, Werbung und das Ranking von Suchergebnissen haben wird. Die Änderungen dürften demnach 10 bis 20 Prozent aller Suchanfragen betreffen.

Google erweitert seine Suchmaschine regelmäßig um neue Funktionen. Ein Beispiel dafür ist Google Instant, das erste Suchergebnisse schon während der Eingabe von Suchwörtern liefert, oder auch die Integration von Daten aus Google+, die seit Kurzem ebenfalls in den Resultaten erscheinen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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