Nokia wird seinen Bezahldienst Money in Indien einstellen, wie die Zeitung The Hindu überraschend berichtet. Es handle sich um einen kompletten Exit: Man werde den Betrieb nur noch drei bis vier Monate aufrechterhalten, die Mitgliedschaftsgebühren ab 15. März ersetzen und bei der Reserve Bank of India – der indischen Nationalbank – eine Löschung der Lizenz als Finanzdienstleister beantragen.

Nokia hatte sich 2009 auf den indischen Finanzmarkt bewegt, indem es 70 Millionen Dollar in den lokalen Akteur Obopay investierte. Nokia Money startete erst im Dezember 2011 – dem war allerdings eine einjährige Pilotphase vorausgegangen.

Laut der indischen Zeitung könnten zwei Nokia-Partner – die YES Bank und die Union Bank – den Dienst übernahmen und weiterführen. Eine offizielle Stellungnahme gibt es noch nicht. Auch was in anderen Ländern mit dem Dienst passieren wird, ist unklar.

Nokia scheint Money unter CEO Stephen Elop nicht mehr für ein strategisch wichtiges Angebot zu halten. Boomende Entwicklungsmärkte wie Indien bleiben aber wohl ein Fokus. Auf dem Mobile World Congress hat man erst vergangenen Monat weitere Modelle der Handyreihe Asha vorgestellt, die vor allem in Südasien und Afrika punkten sollen. Die implementierte Möglichkeit mobiler Bezahldienste wurde auch von Nokia-Managern herausgestellt. Die Abwicklung will man nun aber wohl doch lieber Spezialisten und Partnern überlassen.

[mit Material von Manan Kakkar, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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