Facebook schließt Standortdienst Gowalla

Facebook hat den Anfang Dezember übernommenen Lokalisierungsdienst Gowalla abgeschaltet. „Vielen Dank, dass ihr mit Gowalla ausgegangen seid. Es war eine Freude, mit euch um die Welt zu reisen“, heißt es auf der Website des Diensts. Nutzer sollen in Kürze eine Möglichkeit erhalten, Check-ins, Fotos und Listen herunterzuladen.

Die Ankündigung kommt zu einem interessanten Zeitpunkt: Facebook hat es Entwicklern erst vergangene Woche ermöglicht, auf standortbasierte Funktionen auch via Mobile-App zuzugreifen. Facebook zufolge lassen sich Status-Updates, Links oder Fotos künftig auch vom Handy aus mit Ortsinformationen und ebenfalls anwesenden Freunden verbinden.

Wer etwa eine Facebook-Anwendung nutzt, um seine Freunde über die beste Pizza der Woche zu informieren, kann künftig Details darüber hinzufügen, wo und mit wem er sie verspeist hat. Dasselbe lässt sich mit Konzerten, Kinofilmen oder Veranstaltungen machen.


Auf seiner Website hat Gowalla das Aus des Diensts bekannt gemacht (Screenshot: ZDNet US).

Gowalla war 2009 gestartet und konnte Berichten zufolge vor einem Jahr rund 600.000 Nutzer vorweisen. Von Anfang an hatte es große Schwierigkeiten, im Markt für standortbasierte Anwendungen gegen den größten Konkurrenten Foursquare zu bestehen. Gowalla versuchte, sich als eine Art Reiseführer neu zu erfinden, scheiterte aber.

Facebook machte von Anfang an klar, dass es nicht am Nutzerstamm von Gowalla interessiert war – und ließ deren Daten links liegen. Es ging ihm bei der Übernahme lediglich um die Entwickler. Die meisten Mitarbeiter des ursprünglich in Austin, Texas, angesiedelten Unternehmens sind zu Facebooks Hauptbüro in Palo Alto gewechselt; der Rest arbeitet in Facebooks Lokalbüro in Austin. Vorrangig sollen die Gowalla-Macher an der neuen Profilansicht Timeline (hierzulande Chronik) mitarbeiten, wie Quellen gegenüber CNET.com erklärten.

[mit Material von Steven Musil, News.com, und Emil Protalinski, ZDNet US]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

6 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

7 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

15 Stunden ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

1 Tag ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

1 Tag ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

2 Tagen ago