Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wird möglicherweise bald ohne Internet-Anschluss auskommen müssen – jedenfalls wenn das Hadopi-Gesetz auch für den Élysée-Palast gilt. Wie Golem.de herausgefunden hat, wurden im November und Dezember diesen Jahres aus dem Amtssitz des Präsidenten fleißig urheberrechtlich geschützte Filme und Musikstücke per Bittorrent getauscht.

Nach dem Hadopi-Gesetz wäre Sarkozy zunächst zu verwarnen. Sollte das nichts helfen, müsste dem Élysée-Palast der Internet-Zugang gesperrt werden. Schließlich ist Sarkozy ein starker Befürworter dieses Gesetzes. Somit muss er auf konsequente Anwendung pochen.

Zum Glück steht Sarkozy nicht alleine da: Über die Website youhavedownloaded.com konnte Torrentfreak.com ermitteln, dass es die Mitarbeiter von Sony Pictures Entertainment, NBC Universal und Fox Entertainment mit dem Urheberrecht auch nicht so genau nehmen.

Anders als dem Prunk-Palast des Präsidenten drohen den Studios aber keine Sanktionen. Das US-Zensurgesetz SOPA wird nämlich erst diskutiert und ist noch nicht in Kraft.

Die russische Website youhavedownloaded.com sammelt Daten darüber, welche IP-Adresse welche Datei herunterlädt beziehungsweise im Web anbietet, was im Bittorrent-Netzwerk technisch kein Problem ist. Die P2P-Schnüffelprogramme arbeiten nach demselben Prinzip. Fragt man dort die festen IP-Adressen großer Firmen oder Behörden ab, lässt sich erkennen, welche Dateien von dort heruntergeladen wurden.

So hat ein New Yorker Google-Büro zahlreiche Filme und Musikstücke heruntergeladen, darunter die aktuellen UK-Top-40-Charts und ein Rihanna-Video. Auf einem PC mit dem hauseigenen Chromium-OS wollte man sich die Filme aber offensichtlich nicht anschauen, denn Windows 7 steht ebenfalls auf der Download-Liste.

ZDNet.de Redaktion

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