Bericht: FTC weitet Kartelluntersuchung gegen Google aus

Die US-Wettbewerbsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) plant angeblich, ihre Kartelluntersuchung gegen Google auszuweiten. Wie das Wall Street Journal mitteilt, will die Behörde ein offizielles Verfahren einleiten, um herauszufinden, ob das Unternehmen seine dominante Stellung im Bereich Suchwerbung missbraucht.

Laut WSJ hat die Untersuchung das Potenzial, den Wettbewerb zwischen Unternehmen im Internet neu zu gestalten. Möglicherweise werde die FTC aber auch keine offiziellen Anschuldigungen gegen Google erheben, so die Quellen der Zeitung. Es handle sich aber um die ernsthafteste juristische Bedrohung in der zwölfjährigen Geschichte von Google.

Ein Google-Sprecher wollte sich weder zu Gesprächen mit der FTC noch zu einer Ausweitung der Kartelluntersuchung äußern.

Darüber hinaus hat ein Ausschuss des US-Senats, der sich ebenfalls mit Internetsuche und Wettbewerb befasst, damit gedroht, Google-CEO Larry Page oder Chairman Eric Schmidt vorzuladen. Die Anhörung soll noch vor den Ferien im August stattfinden.

Google reagierte zurückhaltend, was die Möglichkeit einer Aussage von Page oder Schmidt vor dem Senatsausschuss angeht: Andere Führungskräfte seien geeigneter. „Wir führen Gespräche mit dem Ausschuss und werden denjenigen Manager schicken, der die Fragen am besten beantworten kann“, teilte Google auf Nachfrage von ZDNet mit. Der republikanische Senator Mike Lee sagte, er sei „von Googles Antwort sehr enttäuscht.“

Google schlägt unter anderem David Drummond vor, Senior Vice President und Chief Legal Officer, der auch die Teams für Akquisitionen und Geschäftsentwicklung leitet. Drummond sagte auch zur Übernahme von DoubleClick und einem möglichen Werbeabkommen mit Yahoo vor einem Senatsausschuss aus.

Die Europäische Kommission hatte schon im November 2010 ein Kartellverfahren gegen Google eröffnet. Sie folgte damit Beschwerden von Suchdienstanbietern, die ihre Services in Googles Suchmaschine benachteiligt sähen, so die Kommission. Ende März schloss sich Microsoft mit einer eigenen Beschwerde dem Verfahren an.

ZDNet.de Redaktion

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