Das Business-Netzwerk Xing hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen gehäuft Hinweise von Mitgliedern in China erhalten, dass sie den Service gar nicht oder nur sehr unregelmäßig aufrufen können. Technische Gründe für die Störung könne man inzwischen ausschließen, schreibt Pressesprecher Marc-Sven Kopka in einem Blogeintrag. Daher gehe man davon aus, dass der Dienst durch die sogenannte „Great Firewall of China“ geblockt werde.

Mit dem Problem befindet sich Xing in guter Gesellschaft: Auch andere Soziale Netze wie Facebook, LinkedIn und Twitter sind in China nicht uneingeschränkt nutzbar. Zuletzt hatte Google der chinesischen Regierung vorgeworfen, den Betrieb seines E-Mail-Dienstes Google Mail in China absichtlich zu stören. Gegenüber ZDNet sprach ein Google-Vertreter von einer „sorgfältig entwickelten Blockade der Regierung“. Diese sei offenbar politisch motiviert und richte sich gezielt gegen Regimekritiker.

Peking wies Googles Sabotagevorwürfe kurze Zeit später zurück. „Diese Anschuldigungen sind inakzeptabel“, sagte Außenamtssprecherin Jiang Yu.

Xing hat in China Anwälte eingeschaltet, um das Problem zu lösen. Sie hätten dem Unternehmen allerdings „nicht viel Mut gemacht, dass es leicht sein würde, Xing für die gut 500.000 Mitglieder, die wir in China haben, wieder freizuschalten“, heißt es. Deshalb wolle man nun Kontakt mit den deutschen Behörden aufnehmen und versuchen, über diesen Weg eine Lösung zu finden, dass Mitglieder in China das Social Network wieder reibungslos nutzen können.

ZDNet.de Redaktion

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