Der MWC diente Herstellern in den letzten Jahren als Laufsteg zur Präsentation ihrer Smartphone-Neuheiten. 2011 spielten erstmals Tablets eine größere Rolle. Das Thema passt gut zum MWC, da Apples höchst erfolgreiches iPad technisch gesehen ein Smartphone mit großen Display ist. Dieser Interpretation schließen sich auch andere Hersteller an.

Android spielt die Hauptrolle

Da Apple mit dem iOS-basierten iPad nicht auf dem MWC vertreten ist, spielt Android als Betriebssystem mit Abstand die wichtigste Rolle. Eine Ausnahme stellt lediglich Hewlett-Packard dar, dessen TouchPad auf WebOS 3.0 basiert. Tablets mit Windows 7 gibt es kaum, da man sich in der Branche einig ist, dass sich das OS aufgrund seines Ressourcenverbrauchs und der zähen Bedienung nicht für diesen Bereich eignet. Allenfalls im Business-Bereich, wo es auf die Kompatibilität vorhandener Anwendungen ankommt, könnte Microsoft eine Rolle spielen.

Zwar sind schon einige Tablets auf dem Markt, etwa das Samsung Galaxy Tab, die derzeit verwendete Version 2.3 (Gingerbread) ist aber noch nicht für den Tablet-Einsatz optimiert. Viele Anwendungen unterstützen beispielsweise die größere Display-Diagonale nicht optimal. Die speziell für Tablets konzipierte Android-Version 3.0, bekannt unter den Namen Honeycomb, ist aber noch nicht fertig. Google plant eine Veröffentlichung erst im zweiten Quartal 2011. Die meisten Tablets kommen daher frühestens, wenn Google das neue OS zur Verfügung stellt – vermutlich im April. Zu einigen Details halten sich die Hersteller noch bedeckt. Einige Geräte werden etwas früher mit Android 2.x gelauncht, um später auf Android 3 upgedated zu werden.

Fast alle Tablets mit Dual-Core-Prozessoren

Neben Android lässt sich im Tablet-Bereich ein zweiter Trend ausmachen: Fast alle Geräte werden von ARM-basierten Dual-Core-Prozessor angetrieben. Großer Gewinner ist bislang Nvidia mit dem 1 GHz schnellen Doppelkern Tegra 2. Qualcomms Zweikern kommt nur im HP Touchpad zum Einsatz. Für Erstaunen hat das HTC Flyer gesorgt, das als einziges ARM-Tablet auf einen Single-Core-Prozessor setzt. x86-Geräte sind rar: Das Viewsonic ViewPad 10Pro soll mit Intels Oak-Trail-Plattform kommen, über die der CPU-Riese bislang aber kaum etwas sagen will, Acer hat mit dem Iconia W500 ein Tablet mit AMDs Fusion-CPU C50 angekündigt, die auch im Acer Aspire One 522 zum Einsatz kommt. Beide Hersteller hatten bei diesen speziellen Modellen keine Wahl, da sie unter Windows laufen – das Viewsonic in Kombination mit Android.

7 und 10 Zoll haben sich durchgesetzt

Die vorgestellten Tablets lassen sich in zwei Größen einteilen: 7 und 10 Zoll. Zwar spricht beispielsweise Viewsonic beim 4,8-Zöller Viewpad 4 auch von einem Tablet, in der Praxis handelt es sich aber eher um ein leicht vergrößertes Smartphone. Das 4,3-Zoll-Telefon HTC Desire HD, bezeichnet schließlich auch niemand als Tablet.

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ZDNet.de Redaktion

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