Die US Air Force blockiert auf ihren Computern Websites, die Dokumente von Wikileaks veröffentlicht haben. Mitarbeiter, die etwa die New York Times, den britischen Guardian oder Spiegel Online aufrufen wollen, erhalten die Nachricht „Zugriff verweigert. Die Internetnutzung wird aufgezeichnet und überwacht.“ Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ).
Auch die Websites der spanischen Tageszeitung El País sowie Frankreichs Le Monde sind betroffen. Insgesamt hat die US-Luftwaffe laut WSJ den Zugriff auf mehr als 25 Websites gesperrt.
Major Toni Tones, eine Sprecherin der Air Force, begründete das Vorgehen damit, dass man versuche, geheimes Material von nicht klassifizierten Computersystemen fernzuhalten. Solche Informationen von Computern zu löschen, erfordere „unnötige Zeit und Ressourcen“, erklärte sie gegenüber dem WSJ.
Angeordnet hat den Schritt demnach das Twenty-Fourth Air Force (24 AF), eine Abteilung innerhalb der US-Luftwaffe, die für Computersicherheit und Cyber-Kriegsführung zuständig ist. Die Anweisung sei nicht vom Verteidigungsministerium gekommen, zitiert das WSJ einen Sprecher. Auch hätten Army, Navy und Marines den Zugriff auf die Sites nicht gesperrt.
Es sei bedauerlich, dass die US Air Force sich dazu entschlossen habe, ihrem Personal den Zugriff auf wichtige Nachrichten, Analysen und Kommentare zu verbieten, sagte eine Sprecherin der New York Times gegenüber dem WSJ. Das Pentagon hatte zuvor per Mitteilung darum gebeten, Sites wie Wikileaks nicht zu besuchen und auch kein Material herunterzuladen.
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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