Die amerikanische Einwanderungsbehörde sucht in Sozialen Netzen nach Hinweisen auf Betrüger, die sich um eine Staatsbürgerschaft beworben haben. Das geht aus einem Memo (PDF) der US Citizenship and Immigration Services (USCIS) aus dem Jahr 2008 hervor, das die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) jetzt veröffentlicht hat.
Darin werden Mitarbeiter von Homeland Security über Social-Networking-Sites und deren „Wichtigkeit für die Abteilung Fraud Detection and National Security“ (FDNS) aufgeklärt und angewiesen, sich online mit Immigranten anzufreunden.
„Narzisstische Tendenzen führen zu einem Bedürfnis, eine Menge ‚Freunde‘ zu haben. Viele Menschen bestätigen auch Anfragen von Cyberfreunden, die sie nicht kennen“, heißt es in dem Dokument. Daraus ergebe sich ein „hervorragender Ausgangspunkt, das tägliche Leben von Leistungsempfängern und Antragstellern, die des Betrugs verdächtigt werden, aufmerksam zu verfolgen“.
Das Vertrauen sei groß; generell verhielten sich Nutzer in Sozialen Netzen offen und ehrlich – ein Umstand, den sich die Beamten zunutze machen sollen. So ließe sich etwa herausfinden, ob Leistungsempfänger oder Antragsteller in einer Partnerschaft lebten oder die Einwanderungsbehörde zu täuschen versuchten. „Hinterlässt ein Anwender einen Eintrag, erzeugt er damit einen öffentlichen Eintrag und eine Zeitleiste seiner Aktivitäten.“ Die Nutzung von Social Networks sei im Wesentlichen dasselbe wie eine unangekündigte Inspektion.
Nicht näher ausgeführt wird, ob sich die Beamten online zu erkennen geben müssen oder in welcher Weise ein Immigrant verdächtig sein muss, um per Social Network überwacht zu werden. Zudem geht die Einwanderungsbehörde offenbar davon aus, dass Daten und Angaben in Online-Netzen aktuell und wahrheitsgemäß sind.
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