Google und Verizon unterbreiten Vorschlag zur Netzneutralität

Google und Verizon Communications haben Rahmenbedingungen für eine gesetzliche Regelung zur Netzneutralität vorgeschlagen. Die beiden Unternehmen greifen auch eine von der Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) befürwortete Klausel auf, die eine Diskriminierung legaler Dienste, Anwendungen und Inhalte verbietet. Damit soll verhindert werden, dass Internetprovider Anwender benachteiligen oder dem Wettbewerb schaden.

Der Vorschlag sieht auch vor, dass Zugangsanbieter klar und deutlich die Charakteristika und Fähigkeiten ihrer Angebote offenlegen. Eine Verwaltung von Bandbreiten soll in einem vernünftigen Rahmen möglich sein, um beispielsweise Überlastungen zu vermeiden oder unerwünschten oder für Nutzer gefährlichen Datenverkehr zu regeln.

Nach der Vorstellung von Google und Verizon sollen Provider die Möglichkeit erhalten, zusätzliche oder differenzierte Dienste anzubieten, die sich in Umfang und Zweck von Internetzugängen unterscheiden. Als Beispiel nennen sie Bildungsangebote und Überwachungsdienste im Gesundheitswesen. Unter der Kontrolle der FCC soll es Providern erlaubt sein, solche neuen Angebote zu priorisieren. Damit reagieren die beiden Partner auf Kritik von Internetanbietern, die befürchteten, ein generelles Verbot einer Bevorzugung würde die Entwicklung neuer Internetdienste verhindern.

Die Kontrolle über die Einhaltung der Regeln zur Netzneutralität soll die FCC übernehmen. Bei Verstößen sieht der Vorschlag die Verhängung von Bußgeldern von bis zu 2 Millionen Dollar vor.

Von der Regulierung ausgenommen ist das mobile Internet. Nach Ansicht der beiden Unternehmen unterliegt es einer größeren Konkurrenz und schnelleren Veränderungen. Da sich das mobile Internet immer noch im Aufbau befinde, sollten zum jetzigen Zeitpunkt nur die Regeln für die Transparenz gelten und Bandbreitenbeschränkungen im Mobilfunknetz erlaubt sein, heißt es in dem Vorschlag.

Schon in der vergangenen Woche waren erste Details der Rahmenbedingungen durchgesickert. Google-CEO Eric Schmidt dementierte bei einer Telefonkonferenz erneut Zahlungen an Verizon für einen bevorzugten Datentransport. „Es gibt keine Geschäftsvereinbarung. Alle Berichte über ein Abkommen waren falsch und irreführend“, sagte Schmidt. Verizon-CEO Ivan Seidenberg betonte, es gebe keine Bevorzugung von Traffic, der von Google komme.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

1 Minute ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

9 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago