Microsoft verklagt Salesforce.com


Horacio Gutierrez (Bild: Microsoft)

Microsoft hat bei einem Bundesgericht in Seattle eine Patentklage gegen Salesforce.com eingereicht. Der Anbieter von Online-Software für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) soll gegen neun Patente des Softwarekonzerns aus Redmond verstoßen.

Der Klageschrift (PDF) zufolge fordert Microsoft Schadenersatz in nicht genannter Höhe, den das Gericht verdreifachen solle, da Salesforce vorsätzlich gehandelt habe. Zudem strebt Microsoft eine einstweilige Verfügung an, die Salesforce weitere Patentverstöße untersagt und das Unternehmen anweist, Microsoft Ausgaben wie Rechtskosten zu ersetzen.

„Microsoft ist seit Jahrzehnten ein führendes und innovatives Unternehmen der Softwarebranche, das jedes Jahr mehrere Milliarden Dollar investiert, um großartige Softwareprodukte und Dienste auf den Markt zu bringen“, sagt Microsoft-Rechtsvertreter Horacio Gutierrez. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kunden, Partnern und Aktionären, diese Investitionen zu schützen.“ Deshalb könne man nicht zusehen, wie andere Microsofts geistige Eigentumsrechte verletzten.

Die Patente decken eine Vielzahl von Technologien ab, unter anderem auch Funktionen von Nutzeroberflächen. Sie beschreiben beispielsweise „Systeme oder Methoden, um Websites mit eingebetteten Menüs anzuzeigen“ oder „Methoden und Systeme, um Werkzeugleisten auf einem Display anzuordnen“. Allerdings nimmt keines der eingeklagten Schutzrechte direkt Bezug auf Microsofts Online-CRM-Software, mit der der Softwarekonzern in direkter Konkurrenz zu Salesforce.com steht.

Microsoft hatte nach eigenen Angaben Salesforce.com schon vor mehr als einem Jahr auf die Patentverstöße aufmerksam gemacht. Im Januar erklärte Salesforce gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC, dass es eine Patentbeschwerde eines großen Technologieunternehmens erhalten habe, ohne aber den Namen „Microsoft“ zu nennen. Den Erfolg einer Klage stufte das Unternehmen damals als ungewiss ein.

Obwohl Microsoft immer wieder Druck auf andere Unternehmen ausübt, um Lizenzvereinbarungen abzuschließen, ist der Rechtsstreit mit Salesforce erst der vierte Fall, in dem Microsoft selbst vor Gericht zieht. Frühere Klagen hatten sich gegen Belkin und TomTom gerichtet. Beide wurden mit Vergleichen beigelegt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

1 Tag ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

1 Tag ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

2 Tagen ago