Christkind 2.0: Steve erscheint am 26. 27. 15. Januar mit dem Tablet-Mac

Dann werden uns „His Steveness“ und seine Apostel das neueste Kind in der Apple-Familie präsentieren. Ein Tablet namens iSlate soll die Anhängerschar in Verzückung setzen. Schaut man sich dieser Tage die vielen Blogs zum bevorstehenden Apple-Event an, scheint es auf diesem Planeten kaum etwas Wichtigeres zu geben.

Es gehört zu Apples Strategie, bis zur eigentlichen Vorstellung eines neuen Produktes kein Wort darüber zu verlieren. Obwohl noch keine Fakten bekannt sind, ist sich die Blogosphäre sicher, dass Apple im Januar einen Tablet-Mac vorstellen wird.

Da die Gerüchte teilweise von den von Apple bevorzugten Medien New York Times und Wall Street Journal stammen, gilt in der Branche die Tablet-Vorstellung als nahezu gesichert. Alles andere wäre eine große Enttäuschung, die vermutlich den Aktienkurs von AAPL negativ beeinflussen würde. Vermutlich informiert Apple gezielt einige Journalisten der befreundeten Medienhäuser über die bevorstehende Tablet-Präsentation. Schon die öffentliche Bekanntgabe über die Krebserkrankung des Apple-Chefs durfte dort erfolgen.

Die Zusammenarbeit zwischen Apple und ausgewählten Medien entspricht einer klassischen Win-Win-Situation. Der Vorteil für die Medienhäuser liegt auf der Hand: Exklusive Meldungen sorgen in der Branche für Achtung und Ehre. Außerdem darf man sich der bevorzugten Versorgung mit Apple-Testgeräten erfreuen. Sicher werden zum Zeitpunkt der Tablet-Vorstellung die bekannten Apple-Vorab-Tester David Pogue (New York Times) und Walt Mossberg (Wall Street Journal) ihre Testberichte bereits verfasst haben.

Der Vorteil für Apple liegt darin, dass durch die häppchenweise Bekanntgabe neuer Details eine dauerhafte mediale Präsenz geschaffen wird, die kaum ein Marketingbudget ermöglichen könnte. Neben IT-Websites berichten auch General-Interest-Medien vom Spiegel bis zur Tiroler Tageszeitung über den erwarteten Tablet-Mac. Letztere sagen voraus, dass das neueste Apple-Kind am 15. Januar das Licht der Welt erblickt, und zwar in New York und nicht in San Francisco.

Wie dem auch sei. Diese Kommunikationspolitik kann wiederholt natürlich nur funktionieren, wenn das Publikum davon ausgeht, dass das neue Produkt auch Maßstäbe setzt. Mit dem iPhone ist Apple dies gelungen. Die spannende Frage ist, ob es die Firma mit dem Tablet erneut schafft. Sollte dies nicht der Fall sein, was zugegebenermaßen höchst unwahrscheinlich ist, dann wird die Geheimniskrämerei als Kommunikationsstrategie zur Erzeugung einer dauerhaften medialen Präsenz in Zukunft nicht mehr so ohne Weiteres funktionieren. Bis dahin bleibt sie aber bemerkenswert. Bemerkenswert günstig.


Die Suchanfrage nach iSlate quittiert Google mit interessanten Studien der Apple-Fangemeinde.

ZDNet.de Redaktion

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