Auch bei Datenbanken muss sich Linux hinter Windows nicht verstecken. Die Open-Source-Datenbank MySQL bietet eine Performance, Stabilität und Skalierbarkeit, die vielen kommerziellen Datenbanksystemen in nichts nachsteht.

Für MySQL stehen ODBC- und ADO.NET-Treiber für Windows zur Verfügung. Verschlüsselte Verbindungen mittels SSL/TLS stellen für MySQL kein Problem dar. Ebenso ist es möglich, eine Authentifizierung mittels X.509-Zertifikaten zu realisieren.

Wer ein kommerzielles Produkt vorzieht, kann unter anderem auf Oracle und DB2 zurückgreifen. Auf Microsoft SQL-Server muss man allerdings verzichten, was in der Regel verschmerzbar ist.

Webanwendungen mit der LAMP-Plattform

Einen Webserver hat man mit Apache unter Linux schnell aufgesetzt. Die Gemeinsamkeiten mit Microsofts IIS enden jedoch, wenn man über das Anbieten von statischen Webseiten hinausgeht.

Üblicherweise nutzt man Apache als Teil einer sogenannten LAMP-Plattform. LAMP steht für Linux, Apache, MySQL und PHP, während man Webanwendungen unter IIS meist mit dem .NET-Framework implementiert.

Grundsätzlich ist es möglich, MySQL und PHP auch unter Windows mit IIS oder Apache zu nutzen, genauso wie man mittels Mono .NET-Programme unter Linux zum Laufen bringen kann. In einer Produktivumgebung sollte man darauf jedoch verzichten.

So bietet MySQL unter Windows nicht die Stabilität, die man von Linux gewohnt ist. In komplexen Datenbanken gibt es häufig Probleme mit zerstörten Tabellen. Mono unterstützt bisher nur Programme für das .NET-Framework 2.0. Auch bei .NET-Anwendungen unter Linux muss mit Problemen gerechnet werden.

Wer anspruchsvolle Websites bauen möchte, ist grundsätzlich mit einer LAMP-Plattform am besten bedient. Open-Source-Content-Management-Systeme wie Joomla und Typo3 sind mittlerweile so weit ausgereift, dass man ohne Programmierkenntnisse interaktive Web-2.0-Sites bauen kann. Teamwork-Sites lassen sich mit Drupal erstellen. An Blogger-Programmen, Wikis und Diskussionsforen gibt es in der Open-Source-Welt eine riesige Auswahl.

Programm wie Joomla lassen sich auch unter Windows mit IIS oder Apache für Windows betreiben. Meist muss man jedoch erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Um interaktive Anwendungen zu erstellen, ohne selbst zu programmieren, bleibt in der Microsoft-Welt nur Sharepoint. Zusatzmodule von Drittherstellern sind in der Regel kostenpflichtig. Für Joomla, Typo3 und Drupal existiert eine reiche Auswahl an Open-Source-Erweiterungen.

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ZDNet.de Redaktion

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