Evolution statt Revolution: Was kann das iPhone 3G S?

Apple musste auch Kritik einstecken, weil die ersten zwei iPhone-Generationen keine Sprachbefehle unterstützten. Das hat sich jetzt geändert, und Apple wäre einfach nicht Apple, wenn es bei der einfachen Sprachwahl bleiben würde.

Stattdessen versteht das Smartphone auch echte Befehle und spielt auf Wunsch beispielsweise Lieder eines bestimmten Interpreten über den iPod-Player ab. Wer sein Handy nach dem aktuellen Lied-Titel fragt, bekommt eine gesprochene Antwort – und auf Wunsch spielt das iPhone 3G S auch ähnliche Songs auf Sprachbefehl ab. Damit das klappt, muss Genius in iTunes aktiviert sein.

Kompass

Komplett neu in der iPhone-Hardware ist der digitale Kompass. Er richtet beispielsweise Karten von Google Maps in die Laufrichtung aus oder fügt bei Fotos mit Geotagging nicht nur die Position, sondern auch die Richtung der Aufnahme hinzu. Auch hierbei handelt es sich um keine Revolution, wie sie einst das erste iPhone mit Multitouch einläutete – aber um ein nettes Extra.

Was noch fehlt

Glücklicherweise wird Liste fehlender Funktionen von iPhone-Generation zu iPhone-Generation kürzer. Das Betriebssystem iPhone-Software 3.0 bringt nun endlich Funktionen mit, auf die die Fangemeinde schon lange gewartet haben – darunter MMS, Copy and paste, Stereo-Bluetooth über A2DP oder Turn-by-Turn-Navigation fürs Auto. Doch es gibt immer noch ein paar Punkte, die ärgern. Dazu gehört beispielsweise der fehlende Flash-Support des Safari-Browsers – selbst der frühe Prototyp des Sony Ericsson Satio stellt entsprechende Applets dar. In Anbetracht der immer größer werdenden Anzahl verfügbarer Applikationen wären Ordner praktisch, in die man die Programme sortieren könnte. Und auf einen Speicherkartenslot und einen austauschbaren Akku wartet man vermutlich ewig.

Kaufen oder nicht kaufen?

Das iPhone 3G S bringt ein paar nette, neue Merkmale mit – aber es ist kein Quantensprung zum Vorgänger. Wer kein iPhone hat und noch immer wartet, was für Neuerungen da wohl kommen, sollte jetzt zuschlagen. Das gilt auch für ehemals stolze Besitzer des ersten iPhones, die nun endlich auf UMTS und GPS aufrüsten können.

Wer aber bereits ein iPhone der zweiten Generation besitzt, muss nicht unbedingt sofort umsteigen. Viele der neuen Funktionen bringt die iPhone-Software 3.0 ab dem 17. Juni auch auf ältere Apple-Handys – und wer nicht unbedingt einen Kompass braucht oder 3 statt 2 Megapixel, kann durchaus auch auf die nächste iPhone-Generation warten. Wer weiß, was noch kommt.

Weitere Informationen zum iPhone 3G S gibt es auch hier.

Pro
  • verlängerte Akkulaufzeit
  • GPS jetzt mit Kompass
  • Kamera mit Autofokus und Videofunktion
  • Turn-by-Turn-Navigation
  • Sprachsteuerung
  • UMTS mit bis zu 7,2 MBit/s
Contra
  • kein austauschbarer Akku
  • keine Speichererweiterung mittels MicroSD-Karten
  • keine Flash-Unterstützung
  • keine Foto-LED
  • Mindesgrundgebühr liegt bei 25 Euro
Fazit

Das neue iPhone soll schneller sein, einen stärkeren Akku haben und verfügt über diverse kleine Neuerungen. Damit ist es keine Revolution wie das erste iPhone, aber ein würdiger Nachfolger des iPhone 3G.

Bewertung: super

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ZDNet.de Redaktion

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