Evolution statt Revolution: Was kann das iPhone 3G S?

Übersetzt heißt das neue Apple-Handy so viel wie „schnelles UMTS-iPhone“ – der Hersteller legt also großen Wert auf die höhere Geschwindigkeit. Wie der Vorgänger nutzt das 3G S mobile Datenübertragung über das Handy-Netz per HSDPA. Maximal sollen damit Datenraten von bis zu 7,2 Megabit/s möglich werden, das Vorgängermodell erreichte lediglich 3,6 MBit/s und das erste iPhone konnte gar nur EDGE. Zudem kann man sich über eine schnellere CPU im dritten iPhone freuen, die Programme etwa doppelt so schnell starten soll wie bislang. Zwar reichte vielen Nutzern bei den ersten beiden Generationen die Power, aber sie dürften sich über das Plus an Leistung auch nicht beschweren. Angebrachter wäre eine Multitasking-Unterstützung gewesen, die beispielsweise der Palm Pre zu bieten hat. Mehrere Programme laufen nämlich auch auf dem dritten iPhone nicht gleichzeitig. Das nervt etwa bei Instant Messengern, wenn man neue Nachrichten, die im Hintergrund eintreffen, nicht mitbekommt.

Akku

Während der Stromspeicher des ersten iPhones noch vertretbar lang durchgehalten hat, saugt das iPhone 3G schneller Energie, als sich die Statusanzeige aktualisiert. Hält der Akku bei starker Nutzung einen Tag durch, gehört man schon zu den glücklichen iPhone-Nutzern. Kein Wunder, schließlich brauchen technische Ausstattungsmerkmale wie UMTS, WLAN, Bluetooth oder GPS nun mal Strom. Das ändert aber nichts daran, dass es nervt, wenn dem Smartphone während eines Telefonats der Strom ausgeht.

Das soll sich beim neuen iPhone ändern. Die Aussage, der neue Akku hält zwischen 0 und 50 Prozent länger, ist nur wenig vertrauenerweckend, aber nicht anders zu beschreiben. Denn wie lange der Akku durchhält ist Nutzungsverhalten abhängig. Wer über WLAN im Internet surft, soll das 9 Stunden lang können. Die Wiedergabe von Videos läuft laut Apple 10 Stunden, Musik 30. Über GSM sind 12 Stunden Dauertelefonat möglich, über UMTS sollen es 5 Stunden sein – in etwa so lange dürfte der Akku auch beim Surfen über das Handynetz halten. Bislang waren Apples Angaben zum Thema Akkulaufzeit immer relativ zuverlässig.

Kamera

Die Kamera der Vorgängermodelle war alles andere als gut, und definitiv weit weg von dem, was möglich ist. 2 Megapixel, keine Videofunktion, kein Blitz – ja nicht einmal eine Foto-LED. Da sind selbst billige Prepaid-Handys häufig besser ausgestattet. Immerhin stimmt die Bildqualität einigermaßen, obwohl es weder Einstellungsmöglichkeiten noch Funktionen zur Bildbearbeitung gibt.

Das neue iPhone hat immer noch keinen Blitz zu bieten, nimmt Standbilder aber nun mit einer Auflösung von 3 Megapixeln auf. Außerdem gibt es einen Autofokus, den der Handyfotograf sogar selbst beeinflussen kann: Wer in der Vorschau auf einen bestimmten Bildbereich tippt, stellt ihn scharf. Darüber hinaus soll es künftig weitere Einstellungsmöglichkeiten geben, darunter Weißabgleich, Belichtungszeit und Makromodus. Nachtschwärmer dürften sich über eine neue Funktion freuen, die – so Apple – akzeptable Fotos auch in dunklen Umgebungen ermöglicht.

Videoaufzeichnung

Die Kamera des neuen iPhones soll nun auch Videos aufzeichnen – immerhin in VGA-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde. Auf seiner Entwicklerkonferenz verspricht Apple sogar eingeschränkte Möglichkeiten für Videoschnitt direkt auf dem Handy. Quasi selbstverständlich ist die YouTube-Integration: Das Hochladen von mit dem iPhone aufgezeichneten Clips soll mit wenigen Fingertipps erledigt sein. Auch das Verschicken per MMS oder E-Mail ist möglich. Ansonsten dürfte iTunes die Videos wie Bilder auf den Computer synchronisieren.

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ZDNet.de Redaktion

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