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Die Nachrichten des Jahres: So verlief 2005 in der IT-Branche

Der Kampf zwischen Microsoft und Google um die Vorherrschaft im WWW nimmt an Brisanz zu: Aktuell stritten sich Microsoft und Google um den Wechsel von Kai-Fu Lee, der bei dem Suchanbieter künftig eine wichtige Position einnehmen soll. Laut Angaben der Redmonder verstoße dies aber gegen ein vertraglich festgelegtes einjähriges Wettbewerbsverbot. Gleichzeitig wurde bekannt, dass CEO Steve Ballmer in einem Meeting ausgerastet ist, nachdem Microsoft-Manager Marc Lucovsky im November 2004 seinen Wechsel zu Google bekannt gegeben hatte. In einer beeideten Erklärung heißt es, dass Ballmer einen Stuhl gepackt und diesen quer durch den Raum gegen einen Schreibtisch geschleudert habe. Der CEO dementiert dies einige Wochen später.

Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin versetzt die Branche in Hochstimmung. Die Unternehmen verzeichneten auch am dritten Messetag volle Auftragsbücher. „Die Resonanz sowohl beim Publikum als auch vom Fachhandel ist exzellent“, sagte Panasonic-Sprecher Peter Weber am Sonntag in Berlin. Der Besucherandrang sei „außerordentlich erfreulich“. Viele Aussteller lockten mit Gewinnspielen zusätzliche Zuschauer an. An vielen Ständen machte sich vor den vielen Flachbildschirmen eine Art Wohnzimmeratmosphäre breit. Auf der weltgrößten Branchenschau zeigten 1200 Aussteller aus 40 Ländern bis 7. September unzählige Neuheiten und Weiterentwicklungen.

Das Übernahmekarussell begann sich 2005 verstärkt zu drehen. Im September hatte Ebay die Übernahme des Voice over IP-Anbieters Skype bekannt gegeben. Das Online-Auktionshaus zahlt zunächst 2,1 Milliarden Euro in bar und in Aktien. Werden bestimmte finanzielle Ziele erreicht, könnten dazu nochmals 1,2 Milliarden Euro kommen. Diese würden dann 2008 oder 2009 fällig. Skype wurde von den Kazaa-Entwicklern Niklas Zennström und Janus Friis entwickelt und hat nach eigenen Angaben inzwischen 54 Millionen Mitglieder. Jeden Tag kommen rund 150.000 hinzu. Die VoIP-Software soll in Ebay integriert werden.

Eine weitere große Übernahme stellte die des CRM-Spezialisten Siebel Systems durch Oracle dar. Der Kaufpreis betrug 5,85 Milliarden Dollar. „Mit einem Schritt wird Oracle der führende CRM-Anbieter in der Welt“, so Oracle-CEO Larry Ellison. Der Deal soll bereits Anfang 2006 abgeschlossen sein. Im vergangenen Jahr hatte Oracle erst den Anbieter von Business-Applikationen Peoplesoft nach einer monatelangen Übernahmeschlacht gekauft.

Der Druck durch Open-Source- und Web 2.0-Firmen wie Red Hat oder Google auf Microsoft führte zu einer Reihe vorher so nicht vorstellbaren Kooperationen. So gaben Palm und Microsoft im September ihre Zusammenarbeit bekannt. Ein Treo-Smartphone mit Windows Mobile soll Anfang 2006 zunächst exklusiv beim US-Mobilfunkprovider Verizon Wireless erscheinen. Genauso unglaublich war die Ankündigung der künftigen Interoperabilität des Open-Source-Jboss Enterprise Middleware Systems (JEMS) mit den Windows-Server-Produkten.

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ZDNet.de Redaktion

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