CRM-on-Demand: Microsoft und SAP ziehen nach

Der Markt für CRM-Software (Customer Relationship Management) ist heiß und wächst zweistellig. Im vergangenen Jahr wurde ein Plus von zehn Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar erreicht, belegen jüngste Daten von AMR Research. Treiber der Nachfrage nach CRM-Lösungen seien in erster Linie neue On Demand-Modelle a la Salesforce.com.

Der Druck, den das Unternehmen im Markt aufgebaut hat, zeigt direkte Ergebnisse: Entgegen früherer Aussagen hat sich nun auch Microsoft zum Bau eines On-Demand-CRM-Produktes entschieden. Es soll innerhalb der kommenden zwölf Monate verfügbar sein. Dies verkündete Steve Ballmer, Microsofts CEO, auf dem Microsoft Business Summit in Washington in der vergangenen Woche. Noch im März, so legen Berichte aus der Microsoft-Führungsebene nahe, war man an CRM On-Demand nicht interessiert.

Damit geht Microsoft den selben Weg, den der befreundete deutsche Großkonzern SAP erst vor kurzem eingeschlagen hat: Aus Walldorf war nämlich unlängst zu vernehmen, dass man an einem On-Demand-Modell für CRM bastelt – nachdem sich Geschäftsführer Henning Kagermann zunächst vehement dagegen ausgesprochen hatte.

Marc Benioff, Chairman und CEO von Salesforce.com und begnadeter Selbstdarsteller, kommentiert die Kehrtwende von Microsoft in gewohnter Manier: „Die Enterprise-Software-Strategie von Microsoft hat den Markt enttäuscht. Wir konkurrieren im CRM-Markt seit 2002 und seitdem hat es Microsoft nicht geschafft, ein wettbewerbsfähiges Produkt zu liefern. Sie haben gerade die Version 2 ihrer Lösung abgesagt und sind gleich zu Release 3 gesprungen. In der Zwischenzeit liefern wir gerade die 18. Generation unseres Service in gerade einmal sechs Jahren. Mich wundert es nicht, dass Kunden es leid sind, auf Microsoft-Innovationen zu warten.“

Auch Paul DeGroot, Analyst bei dem in Washington ansässigen Marktforschungsinstitut Directions, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, auch wenn er sich konzilianter äußert: „Das ist ganz klar eine Wettbewerbsreaktion auf das Angebot von Salesforce.com und Siebel. Microsoft sieht, wie erfolgreich salesforce.com ist und muss hier eingreifen.“

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ZDNet.de Redaktion

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