Der hochverschuldete Mainzer Kabelnetzbetreiber Primacom hat am Dienstag im Ringen um seine Finanzierung eine weitere Niederlage erlitten. Das Landgericht Mainz wies eine Klage der Primacom gegen ein Kreditgeber-Konsortium wegen fehlender internationaler Zuständigkeit ab.
Wie Primacom am Dienstag mitteilte, ging es um nachrangig gesicherte Kredite zu einem Zinssatz von 20 Prozent. Primacom hatte vorgebracht, die Kreditverträge im Volumen von derzeit rund 485 Millionen Euro seien wegen dieser hohen Zinssätze sittenwidrig.
Bereits am Montagabend hatte Primacom bekannt gegeben, dass die Gläubigerbanken einen anderen, erstrangig gesicherten Kredit im Umfang von rund 500 Millionen Euro nicht verlängert hatten. Die Rückzahlung sei Primacom derzeit nicht möglich. Die zu den Hauptgläubigern zählende J.P. Morgan Chase Bank habe Primacom aber eine Verlängerung der Überziehungskreditlinie in Höhe von 15 Millionen Euro bis 19. September eingeräumt.
Im vergangenen Jahr hatte Primacom einen Fehlbetrag von 118 Millionen Euro (2003: 113,5 Millionen Euro) eingefahren. Die Primacom-Gruppe hat nach Angaben vom August rund 830 Beschäftigte.
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