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SAP: „RFID lohnt sich bald auch bei einem Joghurtbecher“

ZDNet: Anderes Thema: Sie testen gerade eine RFID-Lösung bei Pilotkunden, sie soll voraussichtlich ab Mitte 2004 zur Verfügung stehen. Sie umfasst die Komponenten „SAP Auto-ID Infrastructure“, „SAP Event Management“ aus der Logistiklösung „mySAP SCM“ sowie „SAP Enterprise Portal“ aus der Integrationsplattform „SAP NetWeaver“. Über den Applikations-Server aus Netweaver soll sich die Java-basierende Lösung in Systemumgebungen von SAP und Drittanbietern integrieren lassen. Über entsprechende Auto-ID-Konnektoren werden die RFID-kodierten Daten direkt in die Geschäftsprozesse eingebunden. Wann werden wir das erste DAX-notierte Echtzeitunternehmen sehen?

Haendly: Das R in R/3 steht ja für Realtime, es ist von Anfang an die Vision der SAP, betriebswirtschaftliche Prozesse in Echtzeit abzubilden. Der erste Schritt war es, Logistik und Finanzprozesse zusammenzubringen. Es ging darum, die finanziellen Auswirkungen von Warenbewegungen deutlich zu machen. In der IT ist es mittlerweile dazu gekommen, dass eine Abbildung, quasi eine zweite Realität entsteht. Diese stimmt aber mit der Realität nicht 100 Prozent überein – solange, wie es nicht gelingt, den Güterfluss sehr zeitnah an die IT zurückzumelden. Unsere Auto-ID-Technologie soll das bewerkstelligen.

ZDNet: Und wann vermuten Sie, wird das Echtzeitunternehmen, notiert im Dax, soweit sein?

Haendly: Wenn ich den Ankündigungen der großen Unternehmen wie Wal-Mart oder Metro glauben schenken kann, dann werden sie das zusammen mit Ihren Partnern und Lieferanten in wesentlichen Bereichen in den nächsten zwei bis drei Jahren umsetzen.

ZDNet: Wo sehen Sie das größte Hindernis bei der Einführung von RFID?>

Haendly: Bei der Wirtschaftlichkeit einer solchen Gesamtlösung muss die zu erweiternde Hardware Infrastruktur genauso betrachtet werden, wie die Integration in die bestehenden Systemlandschaften. Um die Dynamik auf der Kostenseite zu verdeutlichen, kann man sich mal die Preisentwicklung auf der Seite der RFID-Tags anschauen, welche auf den Waren angebracht werden müssen. Haben diese vor den weit reichenden Tests durch die Metro/Wal-Mart anfangs noch zwei Dollar gekostet, so sind die Preise alleine durch die ersten Test-Implementierungen auf derzeit ca. 20 Cent runtergegangen. Sobald diese um die nächste Zehnerpotenz gefallen sind – also nur noch zwei Cent kosten – steht einem flächendeckenden Einsatz nichts mehr im Wege, dann lohnt sich das selbst bei einem Joghurtbecher.

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ZDNet.de Redaktion

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