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Wunderwaffe Nanoröhrchen: Revolution für betagte Technik?

Durch diese beschränkte Dimensionalität können Nanoröhrchen auch Wärme besser leiten als jedes andere bisher entdeckte Material, einschließlich Diamant, und könnten sogar für die Energieübertragung innerhalb von Wohnhäusern oder zwischen Kraftwerken genutzt werden. Die Röhrchen können auch zur Übertragung von Licht eingesetzt werden und optische Fasern verbessern oder ersetzen.

Beim Bau von Computerchips könnten durch den Einsatz von Nanoröhrchen Transistoren entwickelt werden, die weitaus schneller schalten als die heutige Siliziumvariante.

Appenzeller sagt, dass ein Vergleich mit der Leistung siliziumbasierter Transistoren nicht möglich sei, da die Forscher bis heute nur die Arbeitsweise einzelner Nanoröhrchen erforscht haben. Die ersten Ergebnisse seien aber sehr viel versprechend, und es könne für die Transistoren wahrscheinlich dieselbe Grundstruktur genutzt werden.

„Im hypothetischen Idealfall ersetzt man einfach die Zuführung mit einem Nanoröhrchen. Die Quelle, die Senke, die Architektur bleibt dieselbe“, sagt Appenzeller. Eindimensionale Objekte könnten auch aus anderen Materialien wie beispielsweise Bornitrid gebildet werden, aber Kohlenstoff wurde bislang am gründlichsten untersucht.

Während fast überall Einigkeit darüber herrscht, dass in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch kein Kohlenstoff in Chips oder Leiterfasern zu finden sein wird, werden sich andere Produkte möglicherweise schon bald die elektrischen Eigenschaften der Nanoröhrchen zunutze machen.

Mehrere Unternehmen erwägen bereits für 2005 den Einsatz von Nanoröhrchen in Fernsehgeräten, LCD-Monitoren und Plasmabildschirmen. In herkömmlichen Fernsehgeräten schießen Elektronenkanonen Elektronen auf den mindestens 45 cm entfernten Bildschirm. LCD- und Plasmabildschirme benötigen keine Elektronenkanonen, aber die Kosten für den Herstellungsprozess, der für das Einsetzen der Schaltkreise in das Glas benötigt wird, sind sehr hoch.

Nanoröhrchen-Monitore wären dünner als Flüssigkristall-Anzeigen und viel billiger herzustellen. Die Röhrchen können in eine Paste gemischt und dann auf das Glas gedruckt werden. Spezielle Herstellungseinrichtungen wären nicht erforderlich.

„Es ist verblüffend einfach“, sagt Pitstick. „Man taucht die Nanoröhrchen in Tinte und druckt sie auf.“

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ZDNet.de Redaktion

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