Categories: Workspace

Kaspersky entdeckt schädliche Telegram-Mods im Google Play Store

Forscher von Kaspersky Labs haben sich mit erweiterten Versionen, sogenannten Mods, der Messenger-App Telegram beschäftigt. Sie sind im Google Play Store erhältlich und sind auf Nutzer in China ausgerichtet. Neben den bekannten und gewollten Messaging-Funktionen von Telegram bietet die Apps allerdings auch einige schädliche Extras, um Nutzer auszuspionieren.

Beim ersten Start verhielten sich die Apps wie die offizielle Telegram-App. Ein genauerer Blick auf den Code offenbarte den Kaspersky-Forschern jedoch ein ungewöhnliches Paket namens com.wsys, das offenbar außerhalb der Standardfunktionen einen uneingeschränkten Zugriff auf die Kontakte ermöglicht.

Mods spähen eingehende Nachrichten aus

„Die com.wsys-Bibliothek wird in der Methode connectSocket() ausgeführt, die der Hauptaktivitätsklasse hinzugefügt wurde, die für den Startbildschirm der App verantwortlich ist. Die Methode wird aufgerufen, wenn die Anwendung gestartet wird oder ein Nutzer zu einem anderen Konto wechselt. Sie sammelt benutzerbezogene Informationen wie Name, Benutzer-ID und Telefonnummer, woraufhin sich die App mit einem Befehlsserver verbindet“, teilten die Forscher mit.

Darüber hinaus sind die schädlichen Telegram-Mods in der Lage, Inhalte von empfangenen Nachrichten in eine temporäre Datei zu kopieren. Die Inhalte werden in der Datei verschlüsselt und nach einem voreingestellten Intervall ebenfalls an einen Befehlsserver übermittelt.

Kaspersky zufolge nahmen zuletzt Angriffe über inoffizielle Telegram-Mods zu. Die jetzt entdeckten und inzwischen aus dem Play Store entfernten Apps seien eine Besonderheit, dass sie in erster Linie über Spyware-Funktionen verfügten. Bisher seien solche Mods vor allem für Betrug mit Kryptowährungen und Online-Werbung benutzt worden.

„Wie Sie sehen können, garantiert die Tatsache, dass es sich um ein offizielles Store-Produkt handelt, nicht die Sicherheit einer App. Seien Sie also vorsichtig mit Messenger-Mods von Drittanbietern, selbst wenn diese von Google Play vertrieben werden“, ergänzte Kaspersky.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

5 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago