Streaminganbieter Mixcloud verliert Daten von 20 Millionen Nutzern

Mixcloud hat Daten von mehr als 20 Millionen Nutzern verloren. Die persönlichen Informationen von Nutzern der britischen Streaming-Plattform wurden offenbar von Hackern entwendet. Auf den Vorfall aufmerksam wurde das Unternehmen erst durch einen Bericht von TechCrunch.

Der Technikblog wiederum erhielt einen Teil der Daten von einem Verkäufer im Dark Web, um deren Echtheit zu prüfen. Dem Verkäufer zufolge fand der eigentliche Einbruch in die Computersysteme von Mixcloud irgendwann im November statt. Die Echtheit der Daten konnte TechCrunch zumindest eingeschränkt bestätigen – Mixcloud prüft bei einer Registrierung die Echtheit der angegebenen E-Mail-Adresse nicht.

Zum Kauf angeboten werden derzeit 20 Millionen Datensätze. Sie enthalten Nutzernamen, E-Mail-Adressen, per SHA-2 verschlüsselte Passwörter, das Datum der Kontoregistrierung sowie das Datum der letzten Anmeldung, das Herkunftsland des Nutzers, seine IP-Adresse und einen Link zu einem Profilfoto.

TechCrunch geht nach einer Untersuchung des übermittelten Auszugs davon aus, dass sogar mindestens 22 Millionen Nutzer betroffen sind. Die genaue Zahl der gestohlenen Daten ist indes nicht bekannt. Im Darknet würden die Daten für 0,5 Bitcoin oder rund 4000 Dollar zum Kauf angeboten.

Mixcloud betonte in einem Blogeintrag, dass nur ein kleiner Teil seiner Nutzer betroffen sei. Die Mehrheit habe sich über Facebook angemeldet – in dem Fall lägen Mixcloud gar keine Passwörter vor. „Obwohl wir keinen Grund zu der Annahme haben, dass Passwörter kompromittiert wurden, möchten Sie ihres vielleicht ändern, vor allem wenn sie dasselbe Kennwort für mehrere Dienste verwendet haben.“

Die Untersuchung des Einbruchs dauere noch an. Man werde zudem Regulierungsbehörden in den USA und der EU informieren. „Wir entschuldigen uns bei den Betroffenen und es tut uns leid, dass das passiert ist. Wir wissen, dass dies sehr frustrierend und ärgerlich ist und wir nehmen das in uns gesetzte Vertrauen sehr ernst.“

Als britisches Unternehmen unterliegt Mixcloud der EU-Datenschutzgrundverordnung. Sollte der Vorfall einen Verstoß darstellen, könnte die EU eine Geldstrafe in Höhe von 4 Prozent des Jahresumsatzes des Start-ups verhängen.

ANZEIGE

Auf zu neuen Höhen mit SkySQL, der ultimativen MariaDB Cloud

In diesem Online-Seminar stellen wir Ihnen SkySQL vor, erläutern die Architektur und gehen auf die Unterschiede zu anderen Systemen wie Amazon RDS ein. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einblick in die Produkt-Roadmap, eine Live-Demo und erfahren, wie Sie SkySQL innerhalb von nur wenigen Minuten in Betrieb nehmen können.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

4 Tagen ago