Microsoft hat mit dem US-Verteidigungsministerium (Department of Defense, DoD) einen 5-Jahresvertrag abgeschlossen, der dem Unternehmen Einnahmen in Höhe von 1,76 Milliarden Dollar bescheren. Das geht aus einer Mitteilung des Pentagons hervor. Demnach umfasst der Vertrag Diensleistungen und Software.
Laut Pentagon werden im Rahmen von Microsoft Product Engineering Services für Softwareentwickler und Produktteams eine Reihe von proprietären Ressourcen und Quellcode genutzt. Der Vertrag umfasst auch Tools, Wissensdatenbanken, Problemlösungsunterstützungen und gegebenenfalls kundenspezifische Änderungen am Microsoft-Quellcode.
Außerdem plant das Pentagon einen 10 Milliarden Dollar schweren, 10-jährigen Cloud-Vertrag abzuschließen. Der Gewinner für das mit Joint Enterprise Defense Infrastructure (JEDI) genannte Investitionsprogramm will das US-Militär noch im ersten Quartal bekanntgeben. Nach derzeitigem Kenntnissstand plant es, nur einen einzigen Anbieter für den JEDI-Deal auszuwählen.
Microsoft gab im Oktober bekannt, dass es bis zum ersten Quartal 2019 die Zertifizierung für die Aufnahme von Top-Secret-US-Verschlusssachen (Defense Information Systems Agency Impact Level 6) erhalten wird – eine Voraussetzung für den JEDI-Vertrag. Nachdem sich Google wegen fehlender Zertifizierungen schon früh aus dem Rennen um das JEDI-Budget verabschiedet hat, gilt derzeit jedoch Microsoft-Konkurrent Amazon Web Services (AWS) als heißester Kandidat für den Zuschlag.
Oracle hatte mehrere Protestnoten in Sachen JEDI beim Government Accountability Office (GAO) eingereicht, weil seiner Ansicht nach, Teile des Vertrages in einer Weise geschrieben wurden, die AWS begünstigt hätten. Außerdem sei es laut Oracle illegal, das gesamte Budget an nur einen einen einzigen Anbieter zu vergeben.
Die Protestnoten hat das GAO aber abgeschmettert mit der Begründung, dass das Pentagon rechtlich berechtigt ist, den Vertrag an nur einen Anbieter zu vergeben. Auch IBM hat sich auch kritisch über die Art des JEDI-Vertrags geäußert.
Binnen eines Jahres (Oktober 2017 bis September 2018) hat Microsoft im Cloudgeschäft einen Umsatz von 26,7 Milliarden Dollar erzielt – 47 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. AWS wächst in ähnlichem Tempo, muss sich aber inzwischen hinter Microsoft einordnen. Im letzten Quartal meldete Amazon einen Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar, während Microsoft im Cloudbereich 8,567 Milliarden Dollar auswies. Auch im Zwölf-Monats-Vergleich fällt es mit „nur“ 23,4 Miliarden Dollar hinter Microsoft zurück.
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