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Amazon Drive mit unbegrenztem Speicher läuft aus

Amazon beendet in den USA das Angebot mit unbegrenztem Online-Speicherplatz. Künftig werden bei einer Belegung von mehr als einem TByte auf Amazon Drive zusätzliche und potentiell vielfache Kosten entstehen. Kunden in den Vereinigten Staaten erhielten entsprechende Benachrichtigungen und nähere Einzelheiten gehen aus einer FAQ hervor.

Deutsches Amazon-Drive-Angebot (Screenshot: ZDNet.de)

Unklar ist, ob das Angebot „Unbegrenzter sicherer Speicherplatz“ auch schon bald für deutsche Kunden ausläuft. Noch wurden hier bislang keine Benachrichtigungen betroffener Kunden bekannt und keine deutschsprachige FAQ gesichtet. Allerdings lief das Angebot in Deutschland auch erst vor einem knappen Jahr im Juli 2016 an. Für 70 Euro jährlich steht seither den Amazon.de-Kunden unbegrenzter Speicherplatz für persönliche Inhalte wie Fotos, Videos, Filme, Musik und Daten zur Verfügung.

In den USA hingegen wurde ein solches Angebot schon im März 2015 eingeführt, um Kunden von der Nutzung konkurrierender Clouddienste wie Google Drive und Dropbox abzuhalten. Jetzt scheint für Amazon die Zeit gekommen zu sein, um die Daumenschrauben anzuziehen und höhere Gebühren einzufordern.

„Amazon bietet jetzt Wahlmöglichkeiten an, damit Kunden den für sie passenden Speichertarif wählen können“, heißt es in der FAQ. „Amazon wird künftig keinen unbegrenzten Speichertarif mehr anbieten. Stattdessen bieten wir Speichertarife von 100 GByte für 11,99 und 1 TByte für 59,99 Dollar an. Für bis zu 30 TByte wird jedes TByte zusätzliche 59,99 Dollar kosten.“

Der vorhandene unbegrenzte Tarif gilt nur noch im laufenden Leistungszeitraum. Wer eine automatische Vertragsverlängerung gewählt und bislang weniger als 1 TByte verbraucht hat, wird bei der nächsten fälligen Verlängerung automatisch auf den 1-TByte-Tarif von 59,99 Dollar umgestellt. Bei nicht automatischer Verlängerung müssen die Kunden sich für einen der neuen Tarife entscheiden.

Ist bereits mehr als das im neuen Tarifplan vorgesehene Datenvolumen verbraucht, kann der Kunde zunächst keine zusätzlichen Dateien mehr hochladen, sondern nur noch vorhandene Inhalte betrachten, herunterladen oder löschen. Ihm bleiben 180 Tage, um seinen verbrauchten Speicherplatz der zulässigen Quote anzupassen – oder sich für einen kostspieligeren Tarif zu entscheiden. Danach will Amazon die zuletzt hochgeladenen Inhalte löschen, die über der Quote liegen.

Amazon-Prime-Kunden bleibt der unbegrenzte Speicherplatz für Fotos, der aber nicht aber für andere Inhalte wie Videos, Musik und Dokumente verfügbar ist. Ihr mit Fotos verbrauchter Speicher wird nicht auf einen Amazon-Drive-Tarif angerechnet, sollten sie sich für einen solchen entscheiden.

Eine ähnliche Pirouette drehte bereits Microsoft. Office-365-Kunden versprach es im Oktober 2014 unbegrenzten OneDrive-Speicher und stampfte das Angebot bereits ein Jahr später wieder ein. Die Kehrtwende begründete Microsoft mit dem „Missbrauch“ seines Angebots durch einzelne Nutzer. Sie hätten den unbegrenzten Speicherplatz zur Sicherung mehrerer PCs und zur Speicherung ganzer Filmsammlungen verwendet – und in einigen Fällen 75 TByte pro Nutzer überschritten.

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Apple hat gerade den Preis für 2-TByte-iCloud-Speicher halbiert, der somit nur noch knapp 120 Euro kostet. Durch das vergünstigte Angebot für 2-TByte-Speicherplatz ist iCloud nicht mehr teurer als Dropbox. Bei Google gibt es zu diesem Preis sogar nur 1 TByte. Dafür verfügt Google Drive mit 15 GByte über das beste Gratisangebot. Den günstigsten Cloudspeicher gibt es mit nur 69 Euro für 1 TByte pro Jahr bei Microsoft. Dazu erhält man außerdem noch die Office-365-Anwendungen.

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ZDNet.de Redaktion

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