Mehr als 2000 Mitarbeiter des Internetkonzerns Google haben am Montag weltweit gegen das Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Ländern demonstriert. Der neue US-Präsident Donald Trump hatte Ende vergangener Woche verfügt, dass Staatsangehörige unter anderem aus dem Iran, Irak, Libyen und Syrien für 90 Tage nicht in die USA einreisen dürfen – für syrische Flüchtlinge gilt die Regelung dauerhaft.
„Ich freue mich, diese Tatkraft hier und rund um die Welt zu erleben, um zu wissen, dass Menschen weltweit für das kämpfen, was richtig ist“, sagte Brin laut dem Forbes-Mitarbeiter Ryan Mac. Er sei im Alter von sechs Jahren aus der damaligen Sowjetunion nach Amerika gekommen – zu einem Zeitpunkt, als beide Länder erbitterte Feinde gewesen seien. Selbst in Zeiten des Kalten Kriegs hätten die USA den Mut gehabt, ihn und seine Familie als Flüchtlinge aufzunehmen.
Beispielsweise auf Twitter finden sich zahlreiche Fotos und Videos von Google-Mitarbeitern, die die Proteste dokumentieren. Demnach wurden die Aktionen nicht von der Firmenleitung, sondern von den Mitarbeitern selbst organisiert.
Darüber hinaus sammelten die Google-Mitarbeiter mehr als 2 Millionen Dollar für einen Krisenfonds, der auf gemeinnützige Organisationen aufgeteilt werden soll, die Flüchtlingen helfen. Google habe den Betrag um weitere 2 Millionen Dollar erhöht. „Das ist eine direkte Reaktion auf die Einwanderungspolitik“, sagte Enzam Hossain, Mitarbeiter von Google im kalifornischen Mountain View, im Gespräch mit The Verge.
Bereits am Wochenende hatten mehrere US-Technikfirmen das Einreiseverbot kritisiert, da es auch ihre Mitarbeiter betrifft. „Wir sind über die Auswirkungen dieses Erlasses und jeglicher Vorschläge besorgt, die Googlern und ihren Familien Einschränkungen auferlegen oder verhindern könnten, begabte Experten in die Vereinigten Staaten zu bringen“, zitiert The Hill einen Google-Sprecher. „Wir werden die Spitzenpolitiker in Washington und anderswo weiterhin unsere Ansichten dazu wissen lassen.“ In letzter Zeit fiel der Internetkonzern durch verstärkte Lobby-Ausgaben für die Republikanische Partei auf, die Trump nominiert hatte.
Auch Apple-CEO Tim Cook versicherte, dass er diese Politik nicht befürworte. Zudem machten Vertreter von Adobe, Facebook und Microsoft in offiziellen Stellungnahmen deutlich, dass sie das Einreiseverbot ablehnen.
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[mit Material von Richard Nieva, News.com]
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