Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Softbank schließt Übernahme von ARM ab

Softbank informiert (PDF), seine im Juli überraschend angekündigte Übernahme des britischen Chipdesigners ARM abgeschlossen zu haben. Ab morgen, 6. September 2016, wird es nicht mehr an der Londoner Börse geführt. Der Kaufpreis betrug 17 Pfund pro Aktie, was einem Aufschlag von 43 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Schlusskurs des Papiers entsprach.

Der Gesamtwert der Transaktion belief sich damit auf etwa 24 Milliarden Pfund (28 Milliarden Euro). Das ist eine hohe Summe für ein Unternehmen mit nur rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz im Gesamtjahr 2015 und unterstreicht das Wachstumspotenzial, das Softbank für ARM sieht, dessen Chipdesigns in Smartphones und Tablets dominieren.

Der japanische Konzern betrachtet ARM als strategische Verstärkung für den Wachstumsmarkt Internet der Dinge. Er will in den kommenden fünf Jahren die Zahl der ARM-Mitarbeiter in Großbritannien verfünffachen. Auch außerhalb des Vereinigten Königreichs soll sich die Beschäftigtenzahl erhöhen.

In den letzten Jahren hatte Softbank vor allem für Telekommunikationsfirmen große Summen aufgewandt. So kaufte es den US-Netzbetreiber Sprint im Jahr 2012 für 20 Milliarden Dollar und investierte 15 Milliarden Dollar in Vodafones japanische Tochter.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

ARM-Chairman Stuart Chambers bezeichnete den Kaufpreis als „unwiderstehliches Angebot“, mit dem sich ARM seinen zukünftigen Wert schon heute sichere. „Softbank hat versichert, dass es erheblich in das Geschäft investieren und ARMs einmalige Kultur und Geschäftsmodell erhalten wird. Das Board of Directors glaubt, dass die Ressourcen, die Softbank zu bieten hat, ARM helfen werden, die Nutzung von ARM-basierten Technologien zu beschleunigen, egal wo Computing passiert.“

Von einem „traurigen Tag für die Technologiebranche in Großbritannien“ sprach dagegen Hermann Hauser, Mitgründer von ARM Holdings. Er sei enttäuscht und „sehr traurig“. ARM habe Großbritannien „echte Stärke“ gegeben. „Es war ein britisches Unternehmen, das die nächste Generation der Mikroprozessor-Architektur bestimmt hat. Diese wird in allen Mobiltelefonen der nächsten Generation eingesetzt werden und – noch wichtiger – im Internet der Dinge der nächsten Generation.“ Durch den Verkauf werde jedoch nicht mehr in Britannien, sondern in Japan entschieden, was in der Technologie als Nächstes kommt.

Tipp: Wie gut kennen Sie die Chefs der IT-Firmen? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

1 Stunde ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago