Nach Hackerangriff: Sage bestätigt Verlust von Kundendaten

Die Sage Group hat einen Einbruch in seine Computersysteme bestätigt. Der oder die unbekannten Täter hatten Zugriff auf Daten ausschließlich von britischen Kunden. Möglicherweise sind zwischen 200 und 300 Firmen betroffen, die Finanzsoftware von Sage einsetzen.

Der Angriff fand offenbar schon Anfang des Monats statt. Sage selbst informiert Kunden schon seit dem 11. August über einen möglichen Datenverlust, wie Richard De Vere in seinem Blog „The AntiSocial Engineer“ berichtet. Demnach vermutet Sage, dass hinter dem Einbruch wahrscheinlich eher ein Mitarbeiter und kein externer Cyberkrimineller steckt. Für den Angriff seien interne Anmeldedaten benutzt worden.

„Wir glauben, es gab einen nicht autorisierten Zugriff mithilfe eines internen Log-ins auf eine kleine Zahl von britischen Kunden, weswegen wir eng mit den Behörden zusammenarbeiten, um die Situation zu klären“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme von Sage. „Unsere Kunden haben immer die oberste Priorität, also kommunizieren direkt mit denen, die möglicherweise betroffen sind, und helfen ihnen Maßnahmen zu ergreifen, mit denen sie ihre Sicherheit schützen können.“

Saga speichert verschiedene Daten seiner Kunden, darunter Anschriften, Sozialversicherungsnummern, Namen, Geburtsdaten, Kontoverbindungen und andere Finanzdaten. Diese Informationen können für einen Hacker einen erheblichen Wert darstellen. Es ist allerdings nicht klar, ob die Daten tatsächlich entwendet wurden oder ob der Angreifer lediglich herausfinden wollte, welche Daten er abrufen könnte.

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Einer Studie des Ponemon Institute zufolge nimmt die Zahl der Datenverluste zu, die durch Insider oder auch kompromittierte Mitarbeiter-Konten ausgelöst wurden. Ein Problem dabei sei, dass Mitarbeiter und auch Dritte Zugang zu mehr vertraulichen Daten hätten, als sie eigentlich für ihre Arbeit benötigten.

Die britische Datenschutzbehörde Information Commissioners Office (ICO), die ebenfalls über den Einbruch informiert wurde, teilte in dem Zusammenhang mit: „Das Gesetz verlangt von Organisationen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um persönliche Daten zu schützen. Wenn es Hinweise gibt, dass das nicht geschehen ist, kann das ICO ermitteln und, falls notwendig, dem Gesetz Geltung verschaffen.“

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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