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Neuer CEO: Nest steht nicht zum Verkauf

Nach dem Abschied von Tony Fadell hat der neue CEO Marwan Fawaz die Angestellten von Nest in einer E-Mail zu beruhigen versucht. Darin informiert er die Belegschaft, die Google-Tochter stehe nicht zum Verkauf. Vielmehr seien weitere Investitionen vorgesehen.

Bedenken hatte es gegeben, weil Fawaz schon einmal für Google tätig war, nämlich als CEO von Motorola Home, das vor allem Settop-Boxen herstellte. Damals verantwortete er umfangreiche Kürzungen, bevor die Motorola-Sparte einschließlich 7000 Mitarbeitern für 2,35 Milliarden Dollar an die Arris Group verkauft wurde. Fawaz ging anschließend als Managing Partner zu Sarepta Advisors, kehrt also nun von extern zu Google zurück.

Am Freitag vergangener Woche scheint Fawaz dann den Fehler gemacht zu haben, dass er in einer Betriebsversammlung von seiner Absicht sprach, Nest zu „skalieren“, also seine Größe anzupassen. Mitarbeiter brachten dies mit seinen Aktivitäten bei Motorola Home in Verbindung. Im jetzigen Brief schreibt er: „Mein einziger Plan für Nest ist es, es mit innovativen Produkten zu skalieren und wachsen zu lassen. Nest steht nicht zum Verkauf, und Größenanpassungen und Innovation schließen sich nicht gegenseitig aus.“

Auch gebe es keine Änderung der Strategie, schreibt Fawaz. Man werde die „großartige Roadmap“ umsetzen, die es schon gebe. Fawaz‘ Vorgänger Fadell hatte sich verabschiedet mit einem Hinweis auf „eine Produktplanung für zwei Jahre, mit der wir sichergestellt haben, dass die Richtung stimmt.“

In dem The Verge zugespielten Brief nennt Fawaz auch ein konkretes Produkt dieser Roadmap, mit dem man beginnen werde. Der Name wurde vor der Weitergabe aber getilgt. Immerhin steht somit fest, dass Nest in nicht allzu ferner Zeit sein Produktangebot erweitern wird.

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Tony Fadell (Bild: News.com)Nests Schlüsselprodukt, ein Thermostat, das zugleich als Zentrale fürs Smart Home dienen kann, stammt von 2011. 2014 übernahm Google das Unternehmen für 3,2 Milliarden Dollar und stattete es mit unbeschränktem Budget für Übernahmen aus, wie Ars Technica mit Verweis auf Quellen berichtete.

Fadell, der als Erfinder des Apple iPod einen Platz in der Geschichte der IT sicher hat, behauptete zum Abschied: „Das vernetzte Zuhause wurde durch Nest zum Mainstream.“ In den letzten Monaten zumindest gab es aber vor allem Kritik und Unruhen. 340 Millionen Dollar Umsatz 2015 enttäuschten, wofür Fadell den Zukauf von Dropcom verantwortlich machte. Dessen nicht mehr bei Alphabet tätiger Gründer Greg Duffy widersprach den „beleidigenden“ Äußerungen öffentlich. Zudem kündigte Nest zum Entsetzen der Käufer an, den ebenfalls durch eine Übernahme ins Unternehmen geholten Smart-Home-Hub Revolv abzuschalten.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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