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Apple macht Swift quelloffen und legt Linux-Port vor

Apple hat wie angekündigt den Quellcode seiner Programmiersprache Swift offengelegt. Auf der neuen zentralen Website Swift.org findet sich zugleich erstmals eine Swift-Version für Linux, im Quelltext und in Form von Binärdateien für Ubuntu. Derzeit ist sie noch auf x86_64-Prozessoren beschränkt.

Das 2014 eingeführte Swift kombiniert Apple zufolge die Leistung und Effizienz von kompilierten Sprachen mit der Einfachheit und Interaktivität gängiger Skriptsprachen. Das auf GitHub gehostete Projekt unterstützt (neben Linux) alle Apple-Plattformen, nämlich iOS, OS X, watchOS und tvOS. Sie unterliegt nun der Apache-Lizenz in Version 2.0 mit einer Runtime-Library-Ausnahme. Letzteres bedeutet in der Praxis, dass mit Swift erstellte Apps diese Tatsache nicht extra ausweisen müssen.

Zum Download werden Compiler, Debugger, Standard-Library, Foundation-Libraries, Package-Manager und REPL angeboten. Wie andere moderne Programmiersprachen, etwa Googles Go oder Mozillas Rust, baut Swift auf C und C++ auf, vermeidet aber deren Schwächen. Anders als bei Java und C# werden die Programme zu nativem Code kompiliert. Zu Swifts Besonderheiten zählt, dass es bestimmte Fehlerklassen von vornherein ausschließt – beispielsweise Endlosschleifen wie die im Februar 2014 von Apple gestopfte „Goto fail“-Lücke in iOS und OS X.

Auf GitHub läuft somit auch die Entwicklung von Swift 3 ab. Diese Versionsnummer findet sich aber nur dort. Offiziell ist für Frühjahr zunächst eine Minor Release genannte Zwischenversion 2.2 geplant.

Die Absicht, Swift quelloffen zu machen, hatte Apple mit dem Release von Swift 2 im Juni 2015 angekündigt. Die erste Version präsentierte es noch ein Jahr früher, auf der WWDC 2014. Swift ersetzte Objective-C als bevorzugte Programmiersprache für Apple-Systeme.

Im Januar 2015 erwies sich die Apple-Sprache als die große Überraschung in RedMonks alljährlicher Statistik zur Popularität von Programmiersprachen. Ein halbes Jahr nach Einführung fand sie sich bereits an 22. Stelle wieder. Apple sieht Swift zwar als offiziellen Nachfolger von Objective-C und Python an, machte die Nutzung aber keineswegs obligatorisch.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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