Im Streit um Werbeblockiersoftware fürs Internet hat die Eyeo GmbH entschieden, Ausnahmen für ihr Produkt Adblock Plus künftig von einem unabhängigen Gremium definieren zu lassen. Das berichtet das Wall Street Journal. Bisher waren in Adblock Plus Anzeigen von rund 700 Firmen ausgenommen, wobei die User Mitspracherecht hatten. 70 der Firmen zahlten Eyeo dafür aber eine als Aufwandsentschädigung deklarierte Gebühr, beispielsweise Google und Microsoft.
Bisher gilt laut den Adblock-Richtlinien, dass Anzeigen nicht „lästig“ sein, den Inhalt nicht stören oder überdecken dürfen. Zudem müssen sie als Werbung ausgewiesen sein, dürfen den Nutzer nicht „anschreien“ und müssen für das Webangebot, auf dem sie erscheinen, „angemessen“ sein. In Zukunft soll das zuständige Gremium diese Kriterien verändern oder auch präzisieren dürfen.
Parallel hat diese Woche der General Manager des Technology Lab des Interactive Advertising Bureau (IAB), Scott Cunningham, klargestellt, man sei „massiv gegen Adblocker“. Firmen, die solche Software herstellten, bedrohten die Existenz von Verlagen. Namen nannte er nicht, bezeichnete Adblocking aber als „Wegelagerei“.
Später legte das IAB nach und erklärte in einem Thesenpapier, Adblocking sei „einfach Raub“. Unter dem Vorwand, für „bessere Werbung“ einzutreten, leiteten die Anbieter von Adblockern schlicht Werbegelder in die eigene Tasche um, indem sie gegen Bezahlung Ausnahmen definierten.
Diese Woche hatte die Eyeo GmbH schon einen Sieg vor Gericht für sich verbuchen können. Das Landgericht Köln bezeichnete das Adblock-Angebot als legal und wies eine Klage des Axel-Springer-Verlags ab. Der Verlag will nun in Berufung gehen.
Im August hatte eine Studie zu dem Ergebnis geführt, die Werbebranche verliere durch Adblocker dieses Jahr 22 Milliarden Dollar. Das seien 41 Prozent mehr als im Vorjahr. Adblocker haben demnach in Europa die höchste Verbreitung. Einer der Herausgeber der Studie war allerdings ein Anbieter von Lösungen zur Umgehung von Werbeblockern.
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