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Apple wegen Nutzung der Marke „iWatch“ in Suchwerbung verklagt

Der irische Softwareentwickler Probendi, der in Europa die Rechte an der Marke „iWatch“ besitzt, hat bei einem Gericht in Mailand Klage gegen Apple eingereicht. Er wirft dem iPhone-Hersteller vor, seine Marke für Suchwerbung zu missbrauchen. Wie Bloomberg berichtet, bezahlt Apple dafür, dass Googles Suchergebnisse bei der Eingabe des Begriffs iWatch als erstes Anzeigen für die Apple Watch liefern.

Die Klage wurde bereits am 26. Juni eingereicht. „Apple hat den Begriff iWatch systematisch für die Google-Suche benutzt, um Kunden auf seine eigene Website zu leiten und für die Apple Watch zu werben“, heißt es darin. Die Verhandlung beginnt am 11. November.

Dem Bericht zufolge haben in den vergangenen Jahren mehrere Unternehmen, darunter American Airlines, Geico und Rosetta Stone, wegen angeblicher Markenrechtsverletzungen durch Suchanzeigen gegen Google und dessen Werbepartner geklagt – oft jedoch erfolglos. Google prüfe gemäß seinen Geschäftsbedingungen Beschwerden nur fallweise, um dann möglicherweise den Einsatz bestimmter Suchbegriffe einzuschränken.

„Apple hat niemals auf unsere Anfragen und Einwände reagiert, während Google erklärte, es sei nicht für die Links verantwortlich“, zitiert Bloomberg Giacomo Bonelli, Anwalt von Probendi. Probendi-Gründer Daniele Di Salvo habe Apple nach eigenen Angaben schon im vergangenen vor der Nutzung des Begriffs iWatch gewarnt.

Probendi arbeite zudem an einer eigenen Smartwatch mit dem Namen iWatch, so Di Salvo weiter. Sie sei günstiger als die Apple Watch und laufe mit Googles Betriebssystem Android Wear. Inzwischen befinde sich das Projekt aber im „Standby“.

Das auf geistiges Eigentum spezialisierte Beratungsunternehmen Barzano & Zanardo schätzt den Wert der Marke iWatch in Europa angeblich auf 87 Millionen Euro. Das will Bloomberg von zwei nicht näher genannten Quellen erfahren haben. 2012 hatte Apple in China einen Streit um die Marke iPad gegen Zahlung von 60 Millionen Dollar beigelegt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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