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iOS 9 blockiert Schnüffel-Apps

Apple plant angeblich neue Richtlinien für Apps von Drittanbietern. Wie The Information berichtet, dürfen sie künftig nicht mehr nach anderen auf iPhones oder iPads installierten Apps suchen. Die Änderung soll möglicherweise schon im Herbst mit iOS 9 in Kraft treten.

Derzeit haben App-Entwickler noch Zugriff auf Informationen über alle heruntergeladenen Apps. Sie lassen sich für Werbezwecke auswerten. Ein Nutzer, der beispielsweise viele kostenpflichtige Spiele installiert hat, könnte in einer werbefinanzierten App Anzeigen für ein Spiel sehen, dass er noch nicht gekauft hat.

Ob die neuen Regeln auch rückwirkend für ältere iOS-Versionen gelten werden, ist nicht bekannt. Laut AppleInsider wurden sie jedoch auf der Worldwide Developers Conference im Juni während einer Session zum Thema App-Datenschutz offiziell dokumentiert.

Apple versucht schon länger, sich von Firmen wie Google und Facebook abzugrenzen, die offen die Daten ihrer Nutzer verwenden, um personalisierte Werbung zu verkaufen. Im September 2014 hatte Apple-CEO Tim Cook in einem offenen Brief betont, Apples Geschäftsmodell bestehe nicht darin, Informationen über seine Nutzer zu sammeln.

„Wir erstellen kein Profil auf Basis Ihrer E-Mail-Inhalte oder Ihres Surfverhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen“, schreibt Cook mit einem eindeutigen Seitenhieb auf Google in dem Brief. „Wir verdienen kein Geld mit den Informationen, die Sie auf Ihrem iPhone oder in der iCloud speichern. Und wir lesen nicht Ihre E-Mails oder Nachrichten.“

Den Erfolg von Apples Bemühungen bestätigte in der vergangenen Woche die Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation. Zusammen mit Adobe, Dropbox, Yahoo, Wikimedia und WordPress.com erhielt der iPhone-Hersteller von ihr für den Schutz von Nutzerdaten vor behördlichen Zugriffen fünf von fünf erreichbaren Sternen. WhatsApp und AT&T erwiesen sich mit je einem Stern als Schlusslichter.

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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