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Bericht: Blackberry entwickelt angeblich Android-Smartphone

Blackberry arbeitet angeblich an einem Android-Smartphone. Das will die Agentur Reuters von „mit der Sache vertrauten“ Personen erfahren haben. Demnach soll der kanadische Hersteller ein geplantes „Slider-Gerät“ nicht mit seinem eigenen Blackberry OS, sondern mit Googles Mobilbetriebssystem ausstatten. Das Slider-Smartphone wiederum soll einen Touchscreen mit einer herausziehbaren Tastatur kombinieren.

Auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona hatte Blackberry ein Smartphone mit abgerundeten Display-Kanten – ähnlich Samsungs Galaxy S6 Edge – und einem ausziehbaren Keyboard gezeigt. Unklar ist, ob es sich dabei um von Reuters erwähnte Gerät handelt. Zudem signalisierte Blackberry zuletzt im Rahmen seiner Umstrukturierung hin zu einem Software- und Services-Unternehmen seine Bereitschaft, sich anderen Betriebssystemen zu öffnen, die es zuvor als Bedrohung ansah.

Im März stellte das Unternehmen beispielsweise seine Pläne für eine „Blackberry Experience Suite“ vor. Sie soll Funktionen wie das Messaging-Portal Hub, die virtuelle Tastatur und Sicherheitsfeatures in Apps umwandeln. Ziel ist es, sie für iPhone, iPads und Geräte mit Android und Windows Phone bereitzustellen. Seinen beliebten Messaging-Dienst BBM stellt Blackberry schon seit 2013 für Android und iOS zur Verfügung.

Blackberry wollte den Bericht von Reuters nicht kommentieren. Per E-Mail teilte das Unternehmen lediglich mit, man halte „am Betriebssystem Blackberry 10 fest, dessen Sicherheits- und Produktivitätsvorteile unerreicht sind.“ Google stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.

Sollte Blackberry tatsächlich einen Wechsel zu Android in Betracht ziehen, wäre das ein Eingeständnis für das Scheitern des eigenen Blackberry OS. IDC zufolge schrumpfte der Anteil des Mobilbetriebssystems im vergangenen Jahr auf 0,4 Prozent. Der Einsatz von Android würde aber auch zur Neuausrichtung auf Software und Services passen.

Seit Anfang der Woche bietet Blackberry sein im September letzten Jahres vorgestelltes Smartphone Passport in seinem Onlineshop für 499 Euro an. Das entspricht einer Reduzierung um 150 Euro. Im freien Handel ist es derzeit ab etwa 450 Euro erhältlich – zwischenzeitlich war es sogar schon für unter 400 Euro verfügbar.

[mit Material von Carrie Mihalcik, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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