Categories: ForschungInnovation

Forscher zeigen Computer in der Größe eines Reiskorns

M^3 (Bild: Martin Vloet, CBS)

Forscher an der Universität Michigan haben den vermutlich kleinsten funktionsfähigen Computer weltweit vorgestellt. Seine Größe beträgt einen Kubikmillimeter, sodass er auf den Rand einer Münze passt. Der Name lautet Michigan Micro Mote, kurz M^3.

Der Universität zufolge wurde über ein Jahrzehnt am M^3 gearbeitet. Er könne im Internet der Dinge Verwendung finden, heißt es, und sei auch klein genug, um innerhalb des menschlichen Körpers eingesetzt zu werden – etwa für Messungen. Das System verfügt nämlich über Sensoren für Temperatur und Druck. Zudem kann es fotografische Aufnahmen machen.

Evolution des Computers (Bild: University of Michigan)

Auch die Ölindustrie habe schon Interesse angemeldet, teilt die Universität mit: Mit dem Computer könnten letzte Ölreserven eines Vorkommens lokalisiert werden, die man noch ausbeuten könne, bevor der Standort gewechselt werde. Und nicht zuletzt könne ein integrierter Computer auch dafür sorgen, dass niemand jemals wieder seinen Schlüssel oder Geldbeutel verliere.

Da der M^3 weder ein Display noch eine Tastatur mitbringt, wird er durch Lichtwellen programmiert und so auch sein Akku aufgeladen. Seine eigenen Berechnungsergebnisse sendet er ganz normal per Funk an ein Empfängersystem.

Laut der Universität kann der M^3 jetzt in Produktion gehen. Ein Preisziel wurde nicht genannt. Indessen arbeiten die Forscher an noch kleineren Computern, die sie „Smart Dust“ nennen – intelligenter Staub. „Es gibt keinen Grund, warum man das nicht künftig noch steigern könnte – mit einigen hundert Mikrometer pro Seite“, kommentiert Professor Dennis Sylvester. „Und dann kann man Computer in Zellen einfügen.“

[mit Material von Rex Sakamoto, News.com]

Tipp: Was haben Sie über Big Data abgespeichert? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

20 Stunden ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

23 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

1 Tag ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

1 Tag ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago