Gefälschtes Sony-Backup-Programm im Google Play Store aufgetaucht

Bei Google Play ist ein offenbar gefälschtes Sony-Backup-Programm aufgetaucht. Das gab Anlass zu Berichten über ein möglicherweise kompromittiertes Play-Store-Konto von Sony, wodurch ein Hacker die echte Anwendung ersetzt haben könnte. Inzwischen ist die fragliche App nicht mehr bei Google Play gelistet.

Xperia Z3 und Z3 Compact
(Bild: Sony).

Vor einem Hack mit potenziell schwerwiegenden Folgen warnte XperiaBlog, eine von Sony unabhängige Publikation. Sie verwies darauf, dass „Backup & Restore“ als Systemanwendung nicht deinstallierbar ist sowie über zahlreiche und gefährlich umfangreiche Berechtigungen verfügt. Zur Beunruhigung trug bei, dass die Anwendung in der Rubrik „My Apps“ bei Google Play erschien, wenn der Nutzer auf seinem Android-Gerät bereits die ursprüngliche Anwendung von Sony installiert hatte.

Die Fake-App versuchte sich gar nicht ernsthaft zu tarnen. Sie gab zwar einerseits durch Verwendung desselben Signaturnamens (com.sonymobile.synchub) vor, mit einer Anwendung identisch zu sein, die Sony auf bestimmten Android-Geräten wie dem Xperia Z3 vorinstalliert. Gleichzeitig wurde aber ein „Nirav Patel Kanudo“ als Anbieter der App angezeigt. Darüber hinaus enthielt die Beschreibung einen klaren Hinweis mit „Managed by: HeArT HaCkEr Group“ – begleitet von einem kaum übersehbaren Logo für eben diese „Hackergruppe“.

Android Police wertet das Angebot nicht als echten Hack, sondern als schnelle Trickserei, die ausnutzt, wie der Google Play Store Updates für bereits auf einem Gerät installierte Anwendungen bestimmt. Da es sich um eine von Sony nur für bestimmte eigene Geräte bereitgestellte Systemanwendung handelt, war sie zuvor auch nicht im Play Store verfügbar gewesen. Der oder die „Hacker“ nutzten das aus, indem sie ihrerseits eine angeblich aktualisierte Version dafür einstellten.

Wie einige Nutzer berichteten, kam es zu Paket-Fehlermeldungen, wenn sie das angebliche Update einzuspielen versuchten. Anzeichen dafür, dass die App tatsächlich Schadcode enthielt und ausführen konnte, gibt es bislang nicht. Auch Sony scheint noch immer ratlos zu sein, wie der Vorgang zu bewerten ist.

„Sony Mobile nimmt die Sicherheit und den Schutz seiner Kundendaten sehr ernst“, heißt in einer knappen Stellungnahme, die in seinen Supportforen veröffentlicht wurde. „Wir untersuchen derzeit diese Berichte. Weitere Informationen folgen, sobald wir die Sachlage umfassend geklärt haben.“

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

31 Minuten ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

48 Minuten ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

10 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago