Chinesische Behörden fangen durch eine Man-in-the-Middle-Attacke (MITM) Zugangsdaten zu Apples Speicherdienst iCloud ab. Das berichten die Zensurexperten von Greatfire.org, die schon länger chinesische Zensurpraktiken dokumentieren und analysieren. Sie sehen die Angriffe im Zusammenhang mit der Markteinführung von Apples neuer iPhone-Generation in China. Den Behörden könnte es außerdem um Bilder und Videos der Demonstrationen in Hongkong gehen, die auch auf dem chinesischen Festland verbreitet werden.
Wenn Nutzer mit dem von der Regierung geförderten 360 Secure Browser auf iCloud.com zugreifen, bemerken sie nichts von dem „Mann in der Mitte“ und glauben irrtümlich, direkt mit dem Speicherdienst verbunden zu sein. Firefox und Chrome hingegen machen auf das gefälschte Zertifikat aufmerksam, das bei der Attacke zum Einsatz kommt. Wer die Warnmeldung dieser Browser ignoriert und durchklickt, liefert damit jedoch ebenfalls seine Anmeldedaten den Behörden aus. Allerdings könnte die von Apple vorgestellte zweistufige Anmeldung dem Angriff entgegenwirken, da sich die Nutzer zusätzlich legitimieren müssen. Standardmäßig ist diese aber deaktiviert.
Greatfire.org sieht in der MITM-Attacke einen Hinweis auf Konflikte zwischen China und Apple, die Features von iPhone 6 und iPhone 6 Plus betreffen. Apple habe offenbar eine bessere Verschlüsselung zum Schutz vor NSA-Ausspähung eingeführt, damit aber auch chinesischen Behörden ähnliche Aktionen erschwert.
„Dieser Angriff dürfte Apple überrascht haben“, schreiben die Zensurexperten. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit einen Kuschelkurs gegenüber Chinas Behörden gefahren und beispielsweise Apps aus seinem chinesischen App Store entfernt, wenn es darum gebeten wurde. Der Vorfall sollte „als eindeutiges Warnsignal für ausländische Firmen verstanden werden, die am Zensurprogramm mitwirken“. Während eine solche Zusammenarbeit keine dauerhaften Vorteile für das Unternehmen bringe, riskiere es damit einen weltweiten Vertrauensverlust bei seinen Kunden.
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…
Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…
Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…
Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…
Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…
Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…