US-Börsenaufsicht warnt vor Bitcoin

Die US-Börsenaufsicht SEC hat vor Investments gewarnt, die mit Bitcoin und anderen virtuellen Währungen in Zusammenhang stehen. Sie mahnt zwar nicht ihre völlige Vermeidung an, unterstellt bei ihnen aber eine größere Gefahr, dass sie „bei der Umsetzung betrügerischer Anlagemodelle benutzt werden“.

„Ein neues Produkt, eine neue Technologie oder Innovation – wie Bitcoin – fördern potenziell Betrügereien und hochriskante Investitionsangebote“, heißt es in der eindringlichen Warnung. „Potenzielle Investoren können durch das Versprechen hoher Renditen in einem neuen Anlagebereich leicht verleitet werden und sind vielleicht auch weniger skeptisch, wenn sie etwas bewerten, das völlig neuartig und hochaktuell ist.“

Als besondere Risiken der Kryptowährung führt die Behörde auf, dass sie über keine Einlagensicherung verfügt, nicht von Regierungsorganisationen reguliert wird und äußerst volatil ist. Sicherheitsbedenken gelten Wechselbörsen, die sich wie Mt. Gox auflösen könnten, technischen Problemen, Hackern und Malware. Da traditionelle Finanzinstitutionen wie Banken nicht immer beteiligt seien, sei es oft schwierig, den Geldfluss zu verfolgen.

Die Regierungsbehörde verweist außerdem auf ihre frühere Investorenwarnung (PDF), die das Risiko von Bitcoin im Zusammenhang mit Anlagesystemen mit Schneeballcharakter (Ponzi Schemes) herausstellte. „Wie viele Betrugsmaschen setzen Ponzi-Scheme-Anbieter oft auf neueste Innovationen, Technologien, Produkte oder Wachstumsbranchen, um Investoren zu locken und das Programm mit dem Versprechen hoher Renditen zu schmücken“, führte die SEC darin aus.

Die SEC sorgt sich außerdem um Investoren, die im aufstrebenden Bitcoin-Markt hohe Gewinne mitnehmen konnten – aufgrund ihres plötzlichen Reichtums könnten sie leicht ausgenutzt zu werden. Sie stellten ein „attraktives Ziel für Betrüger“ und die „Organisatoren hochriskanter Investmentangebote“ dar.

Auch US-Politiker beschäftigen sich zunehmend mit Bitcoin, und das mit gegensätzlichen Positionen über Parteigrenzen hinweg. Der demokratische US-Senator Joe Manchin forderte Bundesbehörden einschließlich der US-Notenbank in einem Brief auf, Bitcoin zu verbieten. Die virtuelle Währung sei unstabil, zerstörerisch und ermutige zu „verbotenen Handlungsweisen“. Der demokratische Kongressabgeordnete Jared Polis, ein früherer Web-Unternehmer, hingegen sieht Dollarscheine als gleichermaßen anfällig für Instabilität, illegale Aktivitäten und Fälschung wie Bitcoin. Er führte außerdem den umfänglichen Gebrauch des Dollars für Drogenhandel, Geldwäsche sowie Steuerbetrug an.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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