Categories: InnovationUnternehmen

Bericht: Foxconn und Google arbeiten zusammen an Robotern

Der chinesische Auftragshersteller Foxconn arbeitet seit dem letzten Jahr mit Google an der Entwicklung von Robotern, wie das Wall Street Journal berichtet. Foxconn-Chairman Terry Gou soll sich erst kürzlich in Taipeh mit dem früheren Android-Chef Andy Rubin getroffen haben, der inzwischen für Googles Robotersparte verantwortlich ist. Dabei habe sich Gou begeistert gezeigt über neue Automationstechniken, die Rubin demonstrierte.

Beide Unternehmen sind für ihr starkes Interesse an der Robotik bekannt. Terry Gou sprach schon 2011 davon, Mitarbeiter seines Unternehmens durch eine Million Roboter ersetzen zu wollen. Im November 2012 installierte es die ersten „Foxbots“. Google wiederum kaufte im letzten Jahr acht Robotikfirmen zu, darunter mit Boston Dynamics einen Hersteller von Militärrobotern – und erklärte dazu die Absicht, in Zukunft auf die Produktion von Robotern für zivile Zwecke umzusteigen. Noch sehr viel weiter reicht Andy Rubins Interesse zurück, der seine Karriere in den 1980er Jahren als Roboter-Ingenieur beim deutschen Unternehmen Carl Zeiss begann.

Der Hersteller dieses humanoiden Roboters, Schaft aus Japan, wurde von Google übernommen (Bild: Schaft).

Als die New York Times im Dezember zuerst über Googles Robotik-Aktivitäten berichtete, wies sie bereits auf das besondere Interesse an Robotern für die Industrieproduktion hin – etwa für die Montage von Elektronikgeräten, die noch weitgehend manuell erfolgt. Es gehe außerdem um die Konkurrenz mit Einzelhandelsunternehmen wie Amazon. Tatsächlich erwarb der führende Onlinehändler schon im Frühjahr 2012 für 775 Millionen Dollar Kiva Systems, das Lagerhaltung und Versandbearbeitung mit Robotern automatisiert.

Hier treffen sich offenbar die Interessen von Google und Foxconn, obwohl der chinesische Hersteller bislang vor allem für seine enge Zusammenarbeit mit Apple bekannt ist. Foxconn, auch als Hon Hai Precision Industry bekannt, strebt nach beschleunigter Automatisierung, während sich die Lohnkosten in China erhöhen und das Unternehmen immer wieder durch schlechte Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen gerät.

Für Google bietet sich Foxconn daher zur praktischen Erprobung seiner neuen Robotertechnik an. Das WSJ zitiert Analysten, die die Entwicklung eines neuen Roboter-Betriebssystems durch Google erwarten, wie es bereits mit Android ein Betriebssystem für Mobilgeräte schuf. Google wiederum soll Foxconn gebeten haben, mit seiner Produktionserfahrung bei der Integration eines aufgekauften Unternehmens zu helfen – vermutlich von Boston Dynamics.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago