US-Präsident Obama wünscht sich sechs neue Technikzentren

US-Präsident Barack Obama ist auch in seiner fünften „Rede zur Lage der Nation“ auf die IT-Branche eingegangen. Er schlug vor, 2014 sechs neue Hightech-Zentren in den USA zu schaffen, um verstärkt in den USA produzieren zu können.

„Wir haben gerade jetzt die Chance, anderen Nationen im Rennen um die nächste Welle an Jobs in der Herstellung von Hightech zuvorzukommen“, formulierte der Präsident, der 2014 zum „Jahr des Handelns“ ausrief. Zwei vergleichbare Zentren gebe es schon, Raleigh in North Carolina und Youngstown in Ohio, die „Firmen mit Forschung an Universitäten in Verbindung gebracht haben, was Amerika helfen könnte, eine Führungsrolle bei Zukunftstechnik einzunehmen.“

Der Präsident nannte weder mögliche Standorte, noch erwähnte er denkbare Spezialisierungen. Im Vorjahr hatte er Youngstown bereits als Zentrum des kommenden 3D-Drucks gepriesen und ging konkret auf das National Additive Manufacturing Innovation Institute ein, das mithilfe von 30 Millionen Dollar an Bundeszuschüssen sowie 40 Millionen Dollar eines Konsortiums aus Firmen und Universitäten die Herstellung revolutioniere. „Ein früher leerstehendes Lagerhaus ist jetzt ein Laboratorium auf dem jüngsten Stand der Technik, wo neue Arbeitskräfte 3D-Druck perfektionieren, der die Verfahren auf den Kopf stellen könnte, mit denen wir fast alles herstellen. Es gibt keinen Grund, warum so etwas nicht auch in anderen Städten passieren könnte.“

Ein Zentrum für die Herstellung energieeffizienter Chips hatte Obama diesen Monat in Raleigh eingeweiht, wo sich ebenfalls Forscher mit Herstellern austauschen. Das Konsortium hat 70 Millionen Dollar von der US-Bundesregierung erhalten. Die Leitung übernimmt die North Carolina State University, zu den beteiligten Firmen zählen Reuters zufolge ABB, APEI, Avogy, Cree, Delphi, Delta Products, DfR Solutions, Gridbridge und Hesse Mechantronic.

Nicht immer entwickelt sich „Made in USA“ jedoch wie von der Regierung und den Firmen erhofft. Im Januar 2012 hatte Obama Intels prestigeträchtigen Neubau „Fab 42“ im US-Bundesstaat Arizona als Teil seines Wahlkampfprogramms besucht und Intel wegen der so entstehenden US-Jobs gelobt. Er erwähnte Fab 42 Anfang 2013 auch in seiner Rede zur Lage der Nation: „Nachdem jahrelang Fabriken in anderen Ländern wie China entstanden, eröffnet Intel sein technisch fortschrittlichstes Werk hier zu Hause.“

Aufgrund der Entwicklung des Markts nimmt Intel das Werk aber vorläufig nicht in Betrieb, wie es vor einige Wochen bekannt gab. Schon im April 2013 hatte es geheißen, Intels Fabrikauslastung betrage aufgrund der geringen Nachfrage nach klassischen Desktop- und Notebook-Prozessoren nur mehr 60 Prozent.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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