Apple im Prozess gegen chinesische Schriftsteller zu Schadenersatz verurteilt

Ein Gericht hat dem Schutzverband China Written Works Copyright Society (CWWCS) 412.000 Yuan – umgerechnet knapp 50.000 Euro – Schadenersatz zugesprochen. Es befand, dass der Beklagte – nämlich Apple – urheberrechtlich geschützte Werke in seinem App Store verkauft hat.

Das in Peking ergangene Urteil betrifft acht in der CWWCS organisierte chinesischsprachige Schriftsteller. Sie hatten vor fast genau einem Jahr geklagt und damals allerdings eine Strafe von rund einer Million Euro gefordert.

Apples Anwalt wollte keinen Kommentar abgeben. Für den Schriftstellerverband sagte Anwalt Wang Guohua der Website Sina News, das Urteil bestätige, dass Apple sich gesetzeswidrig verhalte. Allerdings sei die Wiedergutmachungssumme vergleichsweise niedrig.

Im Juli 2011, also noch vor Beginn des jetzt entschiedenen Verfahrens, hatten schon einmal 20 bekannte chinesische Schriftsteller festgestellt, dass ihre Werke in Apples App Store ohne Genehmigung angeboten werden. Sie baten das US-Unternehmen schlicht, die beanstandeten Angebote zu entfernen. Apple weigerte sich damals, aktiv zu werden. Es lägen nicht genug Indizien vor, um den Verdacht zu überprüfen, hieß es.

[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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