Google ermöglicht Nutzern einen virtuellen Rundgang durch seine Rechenzentren. Seit gestern können sie sich per Street View im Google Data Center in Lenoir im US-Bundesstaat North Carolina umsehen. Eine eigens eingerichtete Website informiert darüber hinaus über weitere Standorte in den USA, Belgien und Finnland, eingesetzte Technologien und die Menschen, die in Googles Rechenzentren arbeiten. Die Seite enthält auch eine umfangreiche Fotogalerie.
„Nur sehr wenige Menschen durften bisher Googles Rechenzentren betreten, und zwar aus gutem Grund: Unsere oberste Priorität ist Vertraulichkeit und der Schutz Ihrer Daten“, schreibt Urs Hölzle, Senior Vice President des Bereichs Technical Infrastructure bei Google, in einem Blogeintrag. „Auf der der Seite ‚Where the Internet lives‘ erhalten Sie einen vollkommen neuen Einblick in unsere Technologie und die Orte, die Google antreiben.“
Einen ersten Überblick vermittelt ein Youtube-Video. Darin zeigt Google neben Servern auch Netzwerk- und Backup-Einrichtungen und die Kühltürme außerhalb des Gebäudes. Es werden auch Details wie die Löschung und Vernichtung defekter Festplatten demonstriert.
Die zumindest virtuelle Öffnung seiner Rechenzentren für die Allgemeinheit könnte dazu beitragen, dass Außenstehende die Bedeutung von Googles Geschäft erkennen, das unter anderem wegen des hohen Energieverbrauchs in die Kritik geraten ist. Außerdem können die Bilder einige Nutzer vielleicht doch in Erstaunen versetzen, die Googles wirklich beeindruckende Leistungen im Bereich Computing als selbstverständlich ansehen.
Auf der Street-View-Tour zeigt Google aber auch seinen Sinn für Humor. Im Serverraum sind an einer Stelle ein Klonkrieger sowie eine Miniatur des Roboters R2-D2 aus den Star-Wars-Filmen zu sehen.
Rechenzentren sind für Cloud-Anbieter aber auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Vor Google hatte schon Facebook die Türen zu seinen Datenzentren geöffnet, um für sich zu werben. Wobei das Social Network sogar einen Schritt weiter gegangen ist und technische Details zu seinen Servern in Form des Standards Open Rack offengelegt hat. Apple, Microsoft oder auch Amazon könnten dem Vorbild folgen, um ihren eigenen Cloud-Angeboten ebenfalls mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com, und Larry Dignan, ZDNet.com]
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