Nokia hat die Ergebnisse einer Kundenbefragung zur bevorzugten Eingabemethode auf einem Mobiltelefon vorgelegt. Mit über 48 Prozent sprechen sich die meisten immer noch für eine Tastatur aus. Touchscreens ziehen knapp 35 Prozent der Anwender vor.
9 Prozent der Umfrageteilnehmer finden den Ziffernblock eines gewöhnlichen Handys als Eingabemethode so praktisch, dass sie ihn den anderen Optionen vorziehen – vermutlich mit Unterstützung der Texterkennung T9, was nicht Teil der Umfrage war. Und nicht einmal 8 Prozent wollen ihr Smartphone am liebsten per Spracheingabe steuern – wobei hier schlechte Erfahrungen mit existierenden Systemen den Wert nach unten gedrückt haben dürften.
Für Nokia kommentiert Mitarbeiter Boc Ly die Ergebnisse: „Die QWERTY-Tastatur ist die Eingabemethode, mit der wir am vertrautesten sind.“ Er führt auch „das befriedigende haptische Feedback“ einer echten Tastatur an. Zu Touchscreens heißt es: „Ein Touchscreen ist fantastisch, um Fotos anzusehen, im Web zu surfen und Videos zu betrachten, aber ist er wirklich so toll für Texteingabe?“
Sollte die Umfrage auf den Smartphonemarkt insgesamt anwendbar sein, würde sie den Trend der Produktentwicklung auf den Kopf stellen. Es erscheinen zwar immer wieder auch Smartphones mit Tastatur, etwa das Motorola Proton Q, die Mehrzahl verzichtet aber darauf. Und gerade Hersteller, die auf echte Tastaturen setzen, hatten zuletzt mit den heftigsten Verkaufsrückgängen zu kämpfen: BlackBerry-Hersteller Research In Motion und eben der Smartphone-Pionier Nokia selbst.
Die Misserfolge von RIM und Nokia sind allerdings nicht unbedingt auf die Tastatur zurückzuführen. RIMs reines Touchscreen-Gerät BlackBerry Storm war alles andere als ein Verkaufsschlager. Auch Nokias Modelle Lumia 800 und 900 verkaufen sich nicht so reißend, wie es die Kombination Windows Phone und Touchscreen vielleicht vermuten ließ.
Letztlich lässt sich aus der online auf Nokias Website durchgeführten Benutzerbefragung wohl nur eines ablesen: Anwender, die eine Tastatur als Eingabemethode vorziehen, sehen sich noch immer am ehesten bei Nokia um. Es dürfte sich nicht als Fehler erweisen, wenn Nokia diesen Wunsch respektiert.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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