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Ladenhüter Nokia Lumia 900

Nokia Lumia 900 (Bild Nokia)Horace Dediu von Asymco hat anhand der jüngsten Zahlen von Nielsen und Comscore ausgerechnet, dass Nokia in den ersten vier Monaten seit Markteinführung nur 330.000 US-Käufer für sein Flaggschiff Lumia 900 gefunden hat. In relativen Zahlen entspricht das einem Marktanteil von lediglich 0,3 Prozent.

Um die Nachfrage anzukurbeln, wollen einige US-Provider die Preise für das Nokia-Smartphone senken. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Derzeit bevorzugen die Käufer Smartphones mit Android oder iOS. Allein das iPhone erreicht einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Neben dem starken Mitbewerb kommt hinzu, dass Geräte mit dem mobilen Microsoft-Betriebssystem nicht auf die nächste Version Windows Phone 8 aktualisiert werden können. Das hat Microsoft anlässlich der Vorstellung des kommenden Mobilbetriebssystems offiziell bekannt gegeben.

Nach Angaben des Unternehmens sind viele neue Funktionen von Windows Phone 8 an Hardware gebunden. Dazu gehört die Unterstützung von Mehrkern-Prozessoren. Das neue OS könne deswegen nicht auf den heutigen Smartphones mit Single-Core-CPU ausgeführt werden. Als Folge müssen Besitzer aktueller Geräte auf neue Features wie die Integration von Voice-over-IP verzichten.

Ein Mini-Update verspricht Windows Phone 7.8, das auch zum Lumia kompatibel sein soll. Es bringt den neuen Startbildschirm von Windows Phone 8 auf aktuelle Windows Phones. Er füllt die gesamte Fläche des Displays aus und bietet neue Anpassungsmöglichkeiten.

Diese Möglichkeiten zum Update haben offenbar den größten deutschen Mobilfunkbetreiber nicht überzeugt. Die Deutsche Telekom hat das Lumia 900 nicht im Programm. Insgesamt erreicht Windows Phone laut Nielsen nur einen Marktanteil von 1,3 Prozent. Nokia selbst verfolgt die Entwicklung des Microsoft-Betriebssystems sehr genau und hat laut eigenen Angaben einen Notfallplan parat, falls Windows Phone scheitern sollte.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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