FBI verhaftet 24 mutmaßliche Kreditkarten-Hacker

Das FBI meldet, dass nach zwei Jahren Ermittlungsarbeit 24 mutmaßliche Kreditkarten-Hacker verhaftet werden konnten. Ihnen wird zur Last gelegt, nicht nur Kreditkartendaten, sondern auch Bankkonten und zur Identifikation verwendete Informationen gestohlen zu haben – Straftaten, für die einzeln schon bis zu 20 Jahre Haft drohen.

Die Kriminellen wurden laut Pressemeldung durch eine verdeckte Ermittlung enttarnt. Die Polizeibehörde hatte ein falsches „Carding“-Forum eingerichtet, in dem sich Polizisten als Hacker ausgaben. „Carding“ heißt in der Fachsprache die Aktivität von „Cardern“: Sie versuchen, entwendete persönliche Daten zu Geld zu machen – etwa indem sie Kreditkarten mit gestohlenen Nummern fälschen.

Durch das falsche Forum gelangte das FBI an Postadressen, die sich allerdings meist als leere Wohn- oder Lagerhäuser erwiesen. Über sie und mit den Karten erworbene Produkte spürte es die mutmaßlichen Kriminellen auf. Die 24 Verhaftungen fanden in acht Ländern statt. Zwölf der Verdächtigen identifiziert die Behörde in ihrer Pressemitteilung namentlich. Sie geht davon aus, mit der Verhaftung etwa 400.000 Cyberstraftaten verhindert zu haben.

Die höchste Strafe – 37 Jahre – droht aufgrund der Summe der Vorwürfe Ali Hassan aus Mailand. Der 22-Jährige soll Kreditkartendaten gestohlen haben, die teilweise von einer gehackten Hotelbuchungssite stammten. Im kalifornischen San Diego wurde dagegen Mark Caparelli verhaftet, der auch als „Cubby“ bekannt war. Er stahl Kreditkartendaten und Seriennummern von Apple-Geräten, um wegen eines vorgeblichen Defekts an Ersatzgeräte zu kommen. Vier Geräte von Typ iPhone 4 soll er einem Undercover-Agenten des FBI verkauft haben. Dafür könnte der 20-Jährige zu bis zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt werden.

Die mit 20 Jahren dritthöchste Freiheitsstrafe droht Michael Houge aus Arizona, 21 Jahre alt. Laut Pressemeldung des FBI verkaufte er ein Paket aus Malware und einem Remote-Access-Tool (RAT), mit dem sich fremde Computer infizieren und fernsteuern lassen, für je 50 Dollar. Er rühmte sich im FBI-Forum, selbst 50 bis 100 Computer unter seine Kontrolle gebracht zu haben. Seinen Kunden sei es aber gelungen, tausende zu infizieren.

FBI-Pressemeldung auf Scribd

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

13 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

14 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

22 Stunden ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

2 Tagen ago